Im folgenden versuchen wir, eine Chronologie des Skandals um UBF Bonn nachzuzeichnen, denn die meisten Dokumente kann man erst im zeitlichen Zusammenhang richtig einordnen und verstehen. Dieses Fallbeispiel zeigt auch typisch, wie in UBF mit Problemen umgegangen wird, und er mag hierfür als stellvertretende Dokumentation und ein Lehrstück für die Zukunft dienen. Es gibt außerdem Einblick in das Verhalten der Leiter von UBF Deutschland: Kaleb Hong, Abraham Lee und Peter Chang.
Obwohl wir einiges herausfinden konnten, bleibt doch noch vieles im Dunkeln. Das meiste geschah wie in UBF üblich, hinter den Kulissen. Gerade diejenigen, die immer vorgeben, besonders geistlich und nicht „politisch“ gesinnt zu sein, haben sich am meisten an diesem Spiel hinter den Kulissen beteiligt. UBF ist auch bekannt dafür, Probleme gründlich zu vertuschen und nichts nach außen dringen zu lassen. Hier sind einige Puzzlestücke, die wir dennoch unter anderem aus verschiedenen Berichten von UBF-Mitgliedern zusammentragen konnten, und die ein erschreckendes Gesamtbild ergeben. Wer weitere wichtige Details ergänzen kann oder Fehler findet, möge sich bitte melden. Um die Privatsphäre von ehemaligen Mitgliedern zu schützen, werden ihre Nachnamen im Folgenden abgekürzt.
Die von UBF angewendeten Methoden, um mit Fehltritten und Sünden umzugehen, werden in diesem Beispiel wie gesagt mehr als deutlich: Vertuschen, leugnen, verharmlosen und „aussitzen“. Die Probleme werden unter den Teppich gekehrt oder es wird so lange gewartet, bis Gras darüber gewachsen ist und alle Mitarbeiter, die über diese Probleme bescheid wussten und Kritik äußerten, UBF verlassen haben. Danach „versöhnt“ man sich wieder, ohne dass irgendeines der Probleme gelöst wäre.
Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass es auch eine christliche Weise gibt, mit Fehltritten und Sünden umzugehen. Hier einige Stichworte, die wir UBF ans Herz legen wollen: Aufrichtig und ehrlich sein, miteinander die Wahrheit reden, ins Licht kommen, einander die Sünden bekennen und Fehltritte zugeben, umkehren, Buße tun, sich entschuldigen und um Vergebung bitten, sich grundlegend ändern und von Gott weiter verändern lassen. Leider scheint die christliche Weise, mit Problemen umzugehen, jedoch in UBF völlig unbekannt zu sein, und „Buße tun“ ist dort nur etwas, was man von „Schafen“ fordert.
Hier nun die Chronologie der Ereignisse, so dass sich jeder selbst ein Bild machen kann:
Unsere Chronologie beginnt im Jahr 2000. Die Problematik existiert allerdings schon wesentlich länger, und der neuerliche Skandal in UBF Bonn hat bereits eine lange Vorgeschichte. Bereits Mitte der 1980er Jahre wurde zum ersten mal in Zeitungen öffentlich vor UBF gewarnt, insbesondere vor UBF Bonn. Ende der 1980er Jahre erschienen die ersten ausführlichen Berichte über UBF durch Sektenexperten. Selbst Jürgen D., ein langjähriges Mitglied von UBF Bonn, der sogar eine Gegendarstellung zu diesen Berichten geschrieben hatte, distanzierte sich im Jahr 1996 in einem Brief von UBF Bonn und Peter Chang.
30.01.2000: Peter (Dae-Won) Chang, der Leiter von UBF Bonn, wird von Susanna P. um einen Gesprächstermin gebeten, da sie einige schwerwiegende Vorwürfe gegen ihn hat, die sie persönlich mit ihm klären möchte. Susanna war von Korea einige Jahre lang als Missionarin nach UBF Bonn und von dort weiter nach Siegen geschickt worden, wo sie weiterhin Peter Chang als Leiter unterstand. Sie hatte das autoritäre Gebaren von Peter Chang sowohl in Bonn als auch in Siegen erfahren. Peter Chang lehnt ein solches Gespräch ab.
09.09.2000: Nachdem Susanna dem Leiter der UBF Deutschland, Abraham Lee, über die Probleme in UBF Bonn berichtet hat, wird ihre Klage von Abraham Lee abgewiesen. Susanna wird als Nestbeschmutzerin angesehen, und auf der Versammlung der deutschen UBF-Gemeindeleiter am 9. September bezeichnet Abraham Lee ihre Vorwürfe als Lügen. Die Probleme mit Peter Chang in UBF Bonn waren allerdings keineswegs unbekannt, sondern schon viele Jahre lang durch andere Mitarbeiter von UBF Bonn immer wieder vorgebracht worden. Dass UBF Bonn eher einem Militärlager als einer christlichen Gemeinde glich, war in UBF überall bekannt, wurde in UBF aber eher als nachahmenswert angesehen. Nun tut man auf einmal so, als wären die Vorwürfe von Susanna völlig aus der Luft gegriffen.
12.09.2000: Peter Chang sagt einen weiteren Gesprächstermin mit Susanna ab.
14.09.2000: Susanna schickt einen Brief an Peter Chang, in dem sie ihn innerhalb einer Woche um eine Antwort auf ihre Fragen bat. Der Brief wurde nicht beantwortet.
01.10.2000: Susanna schreibt einen offenen Beschwerdebrief über die Situation in UBF Bonn in koreanischer Sprache an alle Leiter von UBF-Zentren in Deutschland.
04.10.2000: Auch Kaleb Hong in Heidelberg, der später Leiter der UBF Deutschland anstelle von Abraham Lee wird, erhält eine Kopie des Briefs, ignoriert ihn aber. Daraufhin angesprochen, wiegelt er ab und sagt, man müsse sich jetzt zuerst auf die kommende Herbstkonferenz konzentrieren, die etliche Wochen später stattfand. Dies ist übrigens ein typisches Verhaltensmuster von UBF-Leitern, um Zeit zu gewinnen. Auch Abraham Lee und Samuel Lee ignorierten Anfragen zu dringen Problemen mit der Ausrede, dass man sich um die Vorbereitung von Konferenzen kümmern müsse, die Monate später stattfanden. Natürlich finden in UBF ständig irgendwelche Konferenzen statt, so dass man auf diese Weise Diskussionen über dringende Probleme immer im Keim ersticken konnte.
17.10.2000: Nachdem der Brief zumindest unter den Koreaner teilweise bekannt geworden ist, reagiert auch Peter Chang. Allerdings antwortet nicht er selbst, sondern lässt die Schwester von Susanna, Josefine, die mit einem deutschen Mitglied von UBF Bonn verheiratet wurde, in koreanischer Sprache einen Antwortbrief schreiben und im Internet veröffentlichen.
19.11.2000: Nach der Herbstkonferenz schweigt Kaleb Hong weiter, obwohl er nochmals von Markus P., dem Ehemann von Susanna P., und anderen Mitarbeitern um eine Stellungnahme gebeten wird. Erst nach mehrmaligem Drängen spricht er das Thema bei der wöchentlichen Mitgliederversammlung von UBF Heidelberg nach dem Gottesdienst an. Er erwähnt, dass ein Beschwerdebrief von Susanna gekommen sei, aber er teilt den Mitgliedern nichts über den Inhalt mit und bezeichnete den Brief pauschal als „Verleumdungskampagne“, die vermutlich von den Reformern ausgehe, die er als „reißende Wölfe“ bezeichnet. Weiter sagt er, dass Leiter wie Abraham Lee oder Samuel Lee (er geht gar nicht auf Peter Chang ein) manchmal einen schwierigen Charakter hätten, aber dass man sie trotzdem annehmen soll, wie sie sind. Man solle für sie beten, dass sie der Reformbewegung widerstehen können.
02.02.2001: Die Ausländerbehörde der Stadt Siegen erhält ein anonymes Schreiben, in dem Markus P. denunziert wird. Seine Green-Card und Aufenthaltserlaubnis seien nicht rechtmäßig erteilt worden. Der Brief ist in dem typischen schlechten Deutsch der UBF-Koreaner geschrieben.
30.03.2001: Die Ausländerbehörde der Stadt Siegen erhält noch einmal ein anonymes Schreiben ähnlichen Inhalts über Markus P. im gleichen schlechten Deutsch mit einigen Ausdrücken, die typisch für UBF-Missionare sind. Gleichzeitig wird Markus P. in einem anonymen auf koreanisch geschriebenen Brief bei seinem Arbeitgeber, einer koreanischen Firma, denunziert. Möglicherweise scheint man der Ansicht zu sein, auf diese Weise die unbequeme Familie von Markus und Susanna P. nach Korea abschieben zu können, oder beweisen zu wollen, dass „Gott diese Familie nicht segnet,“ wie in UBF Bonn behauptet wird.
14.04.2001: Andreas P., ein leitender deutscher Mitarbeiter aus UBF Bonn, ist in eine schwerwiegende Krise geraten. Die von seinem Gemeindeleiter Peter Chang geforderten Dinge lassen sich nicht mehr mit seinem Glauben und Gewissen vereinbaren. Er kann jedoch UBF Bonn nicht einfach verlassen, weil seine Frau völlig Peter Chang ergeben ist. Nachdem Andreas einige Dinge kritisiert hat, wird von ihm gefordert, als Erziehungsmaßnahme aus der gemeinsamen Wohnung auszuziehen und stattdessen im UBF-Zentrum zu wohnen und eine Bußstellungnahme zu schreiben. Seine Frau droht ihm, samt den fünf Kindern in das Haus von Peter Chang umzuziehen, wenn sie ihn am Abend noch in der eigenen Wohnung anträfe und fordert ihn auf, seine Schlüssel und Scheckkarte abzugeben, so dass er kein Geld von ihrem Konto abheben kann. In seiner Not, ausgestoßen von seiner Frau und seiner Gemeinde, ruft Andreas spät abends die UBF-Gemeinde in Dortmund an, zu der er ein wenig Vertrauen hat und von der er sich Hilfe aus biblischer Sicht verspricht. Obwohl die Reformbewegung schon seit etlichen Monaten im Gang war und sich die meisten deutschen UBF-Gemeinden für eine Reform ausgesprochen hatten, hatte der Leiter von UBF Dortmund, Jesaja Lee, bis zu diesem Zeitpunkt noch keine eindeutige Stellung zu diesem Thema bezogen. Erst nach der Erfahrung damit, wie die UBF-Leitung diesen Fall behandelte, schloss sich UBF Dortmund ebenfalls der Reformbewegung an. Und Andreas wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal, dass es eine Reformbewegung gibt, da derartige Probleme in UBF Bonn natürlich vor den Mitgliedern völlig verheimlicht wurden. Jesaja Lee bietet Andreas an, zunächst einmal zu ihnen zu kommen und ihn bei der Lösung der Probleme zu unterstützen.
15.04.2001: Es ist Ostersonntag. Andreas kommt morgens übermüdet in Dortmund an. Um seine Ehe nicht aufs Spiel zu setzen, hatte er seinen Schlüssel abgegeben und an seinem Arbeitsplatz in Bonn übernachtet. Er hatte nicht einmal Zeit gehabt, einen Koffer zu packen. In Dortmund lässt man Andreas erst einmal ausschlafen und zur Ruhe kommen, und er nimmt dort auch nachmittags am Sonntagsgottesdienst teil. Nachdem Andreas kurz seine missliche Lage geschildert hat, bittet ihn der Leiter von UBF Dortmund, Jesaja Lee, zunächst einmal in Ruhe und unbeeinflusst von der Meinung anderer seine Gedanken über die Probleme zu sortieren und schriftlich niederzulegen. Die schriftliche Beschäftigung mit den Problemen hilft ihm, anzufangen, die Probleme klarer zu sehen und die Erlebnisse zu verarbeiten.
16.04.2001: Andreas setzt sich am Ostermontag weiter schriftlich mit den in UBF Bonn erlebten Problemen auseinander.
18.04.2001: Erst jetzt liegt eine deutsche Übersetzung des Beschwerdebriefs von Susanna P. vor. Als Andreas ihn liest, ist er fassungslos, aber auch erleichtert, dass er mit seiner Sichtweise der Dinge nicht alleine steht. Bis auf einige persönliche Probleme mit Peter Chang, die er nicht wissen kann, wie seiner Forderung einer Adoption ihres Kindes, bestätigt er den Inhalt ihres Briefes als zutreffend.
20.04.2001: Nachdem Andreas unter der Woche an seinem Arbeitsplatz in Bonn gearbeitet hat, wo ihn niemand aus UBF Bonn versucht zu erreichen, nimmt er am Wochenende an der Frühlingskonferenz von UBF Dortmund teil.
23.04.2001: In der Woche nach der Frühlingskonferenz bleibt Andreas in Dortmund, um sich über verschiedene Dinge klar zu werden. So viel freie Zeit zum Nachdenken und selbständigen Bibellesen und Beten ist er gar nicht gewohnt. In dieser Zeit reift auch der Wunsch, seine erste Problemerfassung durch eine biblische Betrachtung der Bonner Probleme zu ergänzen.
29.04.2001: Kaleb Hong aus Heidelberg lässt seine rechte Hand, Reiner Schauwienold, einen Brief an Stephan Choe aus Bochum schreiben, einen der Sprecher der Reformer, und diesen Brief von drei weiteren deutschen Mitgliedern unterschreiben. Kaleb Hong selbst unterschreibt nicht, um den Eindruck zu erwecken, diese Initiative gehe von den deutschen Mitarbeitern aus. Dieser Brief bezieht sich in erster Linie auf ein Schreiben der Reformleiter an die UBF-Leitung, und verteufelt die Haltung der Reformer und ihre Kritik an den Leitern. In dem Brief wird aber auch unter anderem die von Susanna an Peter Chang geäußerte Kritik als böse Verleumdung bezeichnet. Einer der Unterzeichner gibt später zu, das Schreiben von Susanna zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht gelesen zu haben. Der Brief endet damit, dass Stephan Choe mit dem Wort gedroht wird: „Es wäre besser für ihn, dass man einen Mühlstein an seinen Hals hängte und würfe ihn ins Meer...“
30.04.2001: Andreas trifft sich mit Joachim D., einem weiteren Mitglied von UBF Bonn, der in einer ähnlichen Lage steckt. Auch Joachim sieht inzwischen die autoritäre Leitung von UBF Bonn äußerst kritisch, hat aber ebenfalls eine Ehefrau, die eine energische Anhängerin von Peter Chang ist. Er wagt es jedoch ebenfalls, seine Erfahrungen in Bonn schriftlich niederzulegen, was seine Ehe ebenfalls auf eine harte Belastungsprobe stellt, so dass er seitdem nichts weiter gegen Peter Chang unternehmen kann. Von Joachim erfährt Andreas auch, dass offiziell in Bonn niemand von seiner Abwesenheit Kenntnis genommen hat oder sich traut, nach ihm zu fragen.
01.05.2001: Samuel Lee, der „Generaldirektor“ der UBF in Chicago, schreibt einen Brief auf koreanisch an Peter Chang, in dem er ihn und sein Werk in Bonn in den höchsten Tönen lobt und sendet Kopien an alle UBF-Gemeinden in Deutschland.
03.05.2001: Es wird zum ersten Mal berichtet, dass Peter Chang vorhabe, nach Leipzig umzuziehen. Wie sich herausstellt, scheint Peter Chang tatsächlich die Flucht nach Leipzig erwogen zu haben. Offiziell heißt das natürlich „Aussendung in ein neues Pionierungswerk“. Später, als sich die Lage für Chang wieder entspannt, spricht er nicht mehr darüber.
06.05.2001: In Köln, dem damaligen Hauptquartier von UBF Deutschland, sprechen Andreas (Bonn), Jesaja Lee und Kaleb Kim (Dortmund) mit Abraham Lee, Markus Keum und Peter Lee (Köln) abends fünf Stunden lang über die ganze Angelegenheit. Es wird berichtet, dass Abraham Lee im Verlauf des Gesprächs als „Wackelpudding“ tituliert wurde. Abraham Lee erklärt, dass er nicht gewusst habe, wie ernst das Problem sei, verspricht aber, das Problem nun gemäß der biblischen Vorgehensweise entschlossen anzugehen.
07.05.2001: In Köln spricht Abraham Lee mit Peter Chang, der alle Vorwürfe gegen ihn und UBF Bonn bestreitet und alles als ein rein privates Problem der Familie von Andreas hinstellt.
Nachdem der Brief von Samuel Lee mit der Lobeshymne auf Peter Chang eingetroffen ist, glaubt nun auch niemand mehr, dass Abraham Lee es wagen wird, etwas gegen Peter Chang zu unternehmen.
08.05.2001: Stephanus Park (Bonn) und die Frau von Andreas und kommen zu Abraham Lee nach Köln. Auch sie bezeichnen die ganze Angelegenheit als reines Familienproblem von Andreas.
Weil er von Abraham Lee von der Lage in Bonn erfahren hat, ruft Kaleb Hong in Dortmund bei Jesaja Lee an. Er versichert, dass er hundertprozentig auf der Seite der Wahrheit stehe. Interessanterweise wird genau an diesem Tag die koreanische Übersetzung des Briefs seiner Heidelberger „Hirten“, die alles als Verleumdung bezeichnet, im Internet veröffentlicht.
10.05.2001: Abraham Lee spricht in Köln mit Joachim aus Bonn, der die Darstellung der Verhältnisse in Bonn durch Andreas bestätigt. Als er daraufhin telefonisch Jesaja Lee in Dortmund über die Lage in UBF Bonn informiert, soll er sogar das Wort „Sekte“ benutzt haben.
Die Frau von Andreas schreibt einen äußerst giftigen Brief an Jesaja Lee, in dem sie ihm unter anderem Hinterlistigkeit, Bösartigkeit und politische Ziele unterstellt, und ihn auffordert, sich nicht in ihre „Hausgemeinde“ (Ehe) einzumischen. Sie habe seit vier Jahren die heilige Aufgabe, als seine Mitarbeiterin den Kampf um die Buße von Andreas zu führen, weil er ein „ernsthaftes Gebetsanliegen“ (Problem) habe. Ihre Behandlung von Andreas sei notwendig gewesen, um ihm die „Konsequenzen seiner Gesinnung klar vor Augen zu stellen.“ Allein die Sprache des Briefs zeigt ihre völlige Indoktrination.
11.05.2001: Große Sitzung in Köln. Teilnehmer: Abraham Lee, Peter Lee, Markus Keum, David Hong, Sarah Lee, Andreas Krahwinkel, Anton S. (hat inzwischen UBF verlassen), Volker Keller (Köln), Jesaja Lee (Dortmund), Andreas P. (Bonn), Walter Nett, Daniel Park (Düsseldorf). Man behauptet wieder, den Ernst des Problems in UBF Bonn erkannt zu haben und verspricht, die notwendigen Schritte einzuleiten.
13.05.2001: Kaleb Hong schreibt einen Brief an Samuel Lee, in dem er ihm über die Probleme in UBF Bonn berichtet. Bei der Mitarbeiterversammlung am Sonntag in Heidelberg lässt Kaleb Hong den Bericht von Andreas über Peter Chang verlesen und behauptet nun auf einmal, alle diese Vorwürfe gegen Peter Chang seien wahr, obwohl er nur einige Wochen vorher die ähnlichen Vorwürfe von Susanna gegen Peter Chang noch als „Verleumdungskampagne“ bezeichnet hatte. Die Mitarbeiter sind schockiert. Wiederum einige Wochen später, als langsam klar wird, dass Samuel Lee sich trotz allem eindeutig hinter Peter Chang stellt, entschuldigt sich Kaleb Hong für sein „politisches Handeln“ und arbeitet wieder mit Peter Chang zusammen. Bei Abraham Lee lässt sich später das gleiche opportunistische Verhalten feststellen, wenn auch nicht so schnell und ausgeprägt. Die Mitarbeiter folgen jeweils der Meinung der Leiter und hören später ebenfalls auf, schockiert zu sein, nachdem Kaleb Hong seine neue Orientierung „wir arbeiten wieder gut mit Peter Chang zusammen“ verkündet hat.
15.05.2001: Am Abend weitere Sitzung in Köln. Teilnehmer: Abraham Lee (Köln), Peter Chang (Bonn), Jesaja Lee (Dortmund), Kaleb Hong (Heidelberg). Jesaja Lee schildert die Probleme und fordert Peter Chang zu einer Stellungnahme auf. Es sei nicht seine Absicht, ohne Grund die Bonner Gemeinde anzugreifen oder den Fall von Andreas für die Reform zu missbrauchen. Peter Chang meint, er werde nur missverstanden und habe keinen Grund, Buße zu tun oder zurückzutreten. Er habe nur der Familie von Andreas helfen wollen, und ihren Frieden wiederherstellen wollen, ansonsten gebe es keine größeren Probleme, jedenfalls nicht auf seiner Seite. Er habe Andreas auch besuchen wollen, aber er sei nicht da gewesen. Er gibt zu, dass er vor kurzem darüber nachgedacht habe, die Leitung zu übergeben und nach Leipzig umzuziehen. Die angebliche Existenz eines dubiosen Kontos in Belgien leugnet er. Er habe sich auch nie in die Position Gottes gestellt, und niemals den Betrag der Opfergaben bestimmt. Nur eines der drei Häuser von UBF Bonn sei auf seinen Namen eingetragen. Abraham Lee gibt zu, dass er den Brief von Susanna nicht hätte ignorieren dürfen. Erst durch das im Wesentlichen gleiche Zeugnis von Andreas habe er den Ernst der Angelegenheit erkannt. Weiter habe er erkannt, dass die Probleme von UBF Bonn dem Ansehen von UBF Deutschland und auch dem Ansehen von Samuel Lee schaden. Peter Chang müsse zu den genannten Punkten schriftlich Stellung nehmen. Er habe sich entschieden, die Probleme biblisch zu lösen und die Konsequenzen zu tragen, wenn er die Probleme nicht lösen könnte. Kaleb Hong merkt an, dass Peter Chang viele Gaben habe, aber dass es ihm an einer objektiven Ansicht fehle. Die Wiederherstellung des Vertrauens der Mitglieder in die Leitung sei am wichtigsten. Peter Chang sei kein Vorbild. Samuel Lee habe einen Schock bekommen, als er von den Problemen erfuhr. Peter Chang solle für die Probleme die Verantwortung tragen und vom Amt zurücktreten, aber man soll ihm Gelegenheit für die Lösung der Probleme geben. Peter Chang meint daraufhin, dass er sich bessern wolle, aber nicht zurücktreten. Er sei bereit, eine Stellungnahme zu schreiben, aber keine Bußstellungnahme.
16.05.2001: Abraham Lee und Andreas schreiben Briefe an Samuel Lee, Jesaja Lee schreibt einen Brief an John Jun, den Leiter von UBF Korea.
17.05.2001: Peter Chang wird von Samuel Lee aufgefordert, nach Chicago zu kommen. Es ist von einem „Training“ von mindestens einem halben Jahr Dauer die Rede. Peter Chang folgt der Anweisung Samuel Lees und fliegt nach Chicago. Doch er kommt nicht allein, sondern nimmt Stephanus Park mit, der anscheinend für ihn aussagen soll. Die Leitung in Bonn übernimmt so lange John Park von UBF New Jersey, ein enger Vertrauter von Peter Chang, der zu diesem Zweck aus den USA anreist.
18.05.2001: Samuel Peter Ryu (Mainz), ein Anhänger von Peter Chang, und John Park besuchen Andreas in seinem Büro und reden 13 Stunden lang auf ihn ein.
19.05.2001: Andreas kommt trotzdem wieder nach Dortmund. Seine Frau ruft an diesem Tag fünf Mal an, er solle zur Frühlingskonferenz von UBF Bonn nach Olpe kommen. Jesaja Lee und Kaleb Kim fahren deswegen mit ihm von Dortmund nach Olpe. Als er in Olpe ankommt, wird er eingelassen, doch Jesaja Lee und Kaleb Kim aus Dortmund werden gewaltsam daran gehindert, das Fahrzeug zu verlassen. Sie werden von einem sechsköpfigen „Empfangskomitee“ von Missionaren beschimpft und bedroht. Darunter sind auch die Leiter von UBF New Jersey, John Park, und UBF Kiew, Peter Kim, die beide gute Freunde von Peter Chang sind und viele seiner Methoden der Menschenführung in ihren eigenen UBF-Gemeinden übernommen haben. Nachdem Jesaja sie zurechtweist, sie seien überhaupt nicht informiert, hat sich zumindest Peter Kim aus Kiew zurückgehalten. Die Bonner wollen unter allen Umständen verhindern, dass Andreas wieder nach Dortmund zurückkehrt, allerdings ohne Erfolg. Walter Nett und Daniel Park aus UBF Düsseldorf, die gekommen waren, um mit den Mitarbeitern aus Bonn über die Probleme zu sprechen, erlebten an diesem Tag ähnliches, obwohl sie als Anti-Reformer bekannt sind. Sie kamen zwar hinein, waren aber ganz schnell wieder draußen (Originalzitat in der diplomatischen Sprache von UBF: „Wir wurden an der Hand herausgeführt“). An diesem Wochenende ruft auch Sarah Barry (Gründerin und seit 2002 Leiterin der UBF) bei der Frau von Andreas an. Die oberste Leitung der UBF versucht die Probleme um Peter Chang als „Familienproblem“ von Andreas darzustellen, und sie dadurch zu lösen, dass man Andreas wieder in UBF Bonn integriert oder die Familie ohne viel Aufsehen woanders hin schickt.
20.05.2001: Jesaja Lee schreibt einen Brief an Samuel Lee, in dem er ihm die Situation schildert, und bittet ihn um die Lösung des Problems.
21.05.2001: Andreas erhält von seiner Frau die Wohnungsschlüssel zurück. Er kann wieder seine eigene Wohnung benutzen.
22.05.2001: Peter Chang und Stephanus Park kehren vorzeitig aus Chicago nach Bonn zurück. Es wird berichtet, dass Peter Chang einen dringenden Gerichtstermin in Deutschland als Grund für seine Abreise aus den USA vorgeschoben habe. Anscheinend hat er Angst, dass er in der Zwischenzeit in Deutschland abgesetzt wird. Offiziell heißt es, er habe wieder nach Deutschland kommen müssen, um die Ehe von Andreas zu retten.
24.05.2001: Jesaja Lee (Dortmund) und Kaleb Hong (Heidelberg) sprechen mit Abraham Lee in Köln. Alle sind gleichermaßen verwundert über die schnelle Rückkehr Peter Changs. Entscheidungen werden wieder keine getroffen.
Jesaja Lee schlägt vor, dass eine gemeinsame Versammlung des Kölner UBF-Gemeinderats zusammen mit einigen weiteren Leitern der UBF Deutschland stattfinden soll. Auch Leiter der Mehrheit der UBF-Gemeinden, die sich der Reformbewegung angeschlossen haben, sollten hierzu eingeladen werden. Bei dieser Versammlung soll eine schriftliche Aufforderung an Peter Chang verfasst und ihm zugeschickt werden, nach der er innerhalb von etwa einer Woche schriftlich eine eingehende Stellungnahme zu den Vorwürfen von Andreas und Susanna abgeben soll. Wenn er weder für eine befriedigende Aufklärung der Probleme sorgt, noch Buße zeigt, sollten die Mitarbeiter eine schriftliche Erklärung abgeben, indem sie sich von Peter Chang in Bonn distanzieren.
25.05.2001: Peter Chang sendet ein Fax an Abraham Lee, in dem er erklärt, mitarbeiten zu wollen und das „Familienproblem von Andreas“ lösen zu wollen.
Ein langjähriges ehemaliger Mitglied von UBF Bonn, Paulus E., der dort 10 Jahre lang als UBF-Missionar tätig war, bestätigt die Berichte über den autoritären Leitungsstil und andere Vorwürfe gegen Peter Chang in einem Brief an John Jun, den Leiter von UBF Korea. Abraham Lee erhält eine Kopie dieses Briefs.
26.05.2001: Eine typische UBF-Lösung zeichnet sich ab. Die Frau von Andreas bekommt von Samuel Lee die Anweisung, mit ihrem Mann nach UBF Köln zu wechseln. Peter Chang soll nach den Worten von Samuel Lee gegenüber Abraham Lee und anderen Leitern „seinen Kopf beugen“ und mitarbeiten. Damit wäre das Image der UBF wiederhergestellt und das Problem somit erledigt. Das einzige Problem scheint jetzt noch zu sein, dass die Frau von Andreas sich bisher weigert, dieser Anweisung nachzukommen, und auf Peter Chang mehr hört, als auf Abraham Lee und Samuel Lee.
27.05.2001: Andreas nimmt mit seiner Frau vormittags am Gottesdienst in Köln teil. Danach fährt sie aber sofort wieder nach Bonn, um auch dort nachmittags am Gottesdienst teilzunehmen. Danach am Abend in Köln wieder große Sitzung. Teilnehmer: Abraham Lee, Peter Lee, Markus Keum, Moses Hur, Andreas Krahwinkel, Anton S., Volker Keller (Köln), Jesaja Lee (Dortmund), Walter Nett, Daniel Park (Düsseldorf). Außer Jesaja Lee wurden von Abraham Lee wieder keine Vertreter der Reformbewegung zugelassen. Walter Nett berichtet, dass er auf der Konferenz in Olpe über die Probleme offen sprechen wollte, jedoch zur Tür hinaus gedrängt worden sei. Jesaja berichtet über seine Erlebnisse, den Streit, falsche Beschuldigungen und Behinderung, die insbesondere von John Park, Peter Kim und Samuel Peter Ryu ausgegangen sind, und über die Verhärtung in der Haltung der Frau von Andreas, die UBF Bonn trotz der Anweisung von Samuel Lee nicht verlassen will. Nachdem Samuel Lee einen langen Brief von Andreas’ Frau erhalten hat, habe er selbst erkannt, dass ihre Beziehung zu Peter Chang ungesund sei und die Anweisung gegeben, Peter Chang solle sie nicht mehr sehen, sondern in einen anderen Bezirk aussenden. Abraham Lee berichtet auch über das Fax von Peter Chang, in dem er um seine Hilfe gebeten habe, für die Weltmission mitzuwirken und die Probleme zu lösen. Peter Chang habe angeblich in Chicago unter Tränen Buße getan, doch Abraham Lee zweifelt an seiner Bußfertigkeit, und wartet auf Zeichen der Buße. Dass der Familie von Andreas erlaubt wurde, am Gottesdienst in Köln teilnehmen, wird als positives Zeichen gewertet. Man will auf weitere Zeichen warten. Es werden verschiedene Lösungsvorschläge gemacht, aber es wird wieder keine konkrete Entscheidung getroffen.
01.06.2001: Es sieht inzwischen so aus, dass die Mehrheit der konservativen UBF-Leiter abwarten will. Nur Peter Lee (Köln) und Jesaja Lee (Dortmund) drängen auf sofortiges weiteres Vorgehen gegen Peter Chang. Alle übrigen scheinen weiterhin Samuel Lees Anweisung zu folgen, der „abwarten“ als einzige Orientierung ausgegeben hat. Andreas wird inzwischen vorgeschlagen, nach Heidelberg zu Kaleb Hong umzuziehen, da seine Frau sich weigert, nach Köln zu Abraham Lee zu wechseln. Beide scheinen mit diesem Vorschlag genauso unzufrieden zu sein.
Andreas berichtet, dass sich seine beiden ältesten Kindern inzwischen die Ohren zuhalten, wenn er ihnen etwas sagt, weil ihre Mutter und „Opa Peter“ (Chang) es so angeordnet hätten. Als Begründung wird ihnen gesagt, dass „Papa geistlich nicht in Ordnung sei“. Ihm werde auch vorgeworfen, von einem bösen Geist besessen zu sein.
Samuel Lee scheint als Problem in Bonn erkannt zu haben, dass die Beziehung der Frauen zu Peter Chang ungesund ist, und dass ihm Peter Chang nicht völlig gehorsam ist. Er weist ihn an, die Frau von Andreas „als seinen Isaak zu opfern, sie auszusenden und nicht mehr sehen“. Peter Chang lässt daraufhin alle seine weiblichen Anhänger Briefe an Samuel Lee schreiben, in denen sie betonen sollen, dass ihre Beziehung zu Peter Chang völlig gesund sei.
09.06.2001: Die Lage in Deutschland ist weiterhin dieselbe. Abraham Lee hat den Vorschlag von Jesaja Lee abgelehnt, zusammen mit den Leitern aus der Reformbewegung an einem Tisch zu sitzen und über die Probleme zu sprechen, und auch den Vorschlag, bei der Beratung des Kölner Gemeinderates über diese Probleme zwei oder drei Vertreter der Reformbewegung einzuladen. Als Begründung gibt er an, dass dies von Samuel Lee als Zeichen missverstanden werden könne, er sei von den Reformern beeinflusst worden.
12.06.2001: Jesaja Lee, Abraham Lee und Peter Lee entwerfen einen Brief an Peter Chang, in dem er gebeten wird, zu folgenden fünf Punkten innerhalb einer Woche schriftlich Stellung zu nehmen: Seine Inanspruchnahme einer Position als Gottes Stellvertreter, dem jeder absolut gehorchen muss, seine starke Einmischung in die Ehen der Mitglieder seiner Gemeinde, seine Erziehung der Kinder der Mitglieder mit fragwürdigen Methoden, insbesondere Stockschlägen, und das Zerstören ihres Familienlebens, indem ihnen durch ein zeitfüllendes Programm keine Zeit füreinander und ihre Kinder gelassen wird, den fehlenden Kassenbericht von UBF Bonn, sowie die Ausbeutung der Mitglieder seiner Gemeinde, die Schulden bei der Bank aufnehmen und ihm dienen müssten, während er selbst ein bequemes Leben genießt. Um sicherzustellen, dass die Änderungen in Bonn langfristig sind, soll er sich außerdem bereit erklären, seine Mitarbeiter über die Probleme zu informieren und seine Gemeinde durch Gespräche mit den Mitarbeitern und Besuche beobachten zu lassen.
Es ist nicht bekannt, ob der Brief jemals an Peter Chang gesandt wurde. Ein Streitpunkt scheint gewesen zu sein, ob der Brief im Namen der Kölner Gemeinde oder aller UBF-Gemeinden geschickt werden solle. Da sich Abraham Lee geweigert hatte, mit den Reformern zu sprechen, besteht Jesaja Lee darauf, dass dieser Brief nur im Namen der Kölner Gemeinde geschickt werden könne. Dies scheint Abraham Lee aber nicht recht zu gefallen.
15.06.2001: Andreas besucht nun mit seiner Frau eine andere freikirchliche Gemeinde in Bonn, nachdem ihr Samuel Lee mehrfach streng verboten hat, Peter Chang noch einmal zu sehen. Sie ist zwar immer noch völlig auf der Seite von Peter Chang, doch Andreas hofft, dass ihr durch den Besuch der anderen Gemeinde langsam die Augen für ihre Abhängigkeit von diesem Mann und die geistliche Problematik von UBF Bonn geöffnet werden.
28.06.2001: Stephanus Park (Bonn) schreibt eine koreanische Gegendarstellung zum Bericht von Andreas für die Leiter von UBF Korea.
26.07.2001: Beginn der internationalen Sommerkonferenz der UBF 2001 an der Illinois State University (ISU) in den USA.
28.07.2001: Peter Chang aus Bonn hält die Hauptpredigt bei der Konferenz, mit dem Titelthema der Konferenz „Ein Königreich von Priestern und eine Heilige Nation“. Nicht nur die Reformbewegung boykottiert diese Konferenz; auch einige UBF-Mitglieder aus UBF-Zentren, die nicht zur Reformbewegung gehören, sind aus diesem Grund nicht mit zur Konferenz geflogen, unter anderem Frau und Sohn von Abraham Lee und einige deutsche Mitglieder aus UBF Köln, und einige verlassen den Saal, solange Peter Chang predigt. Es ist jedoch ein lahmer und unwirksamer Protest. Die meisten internationalen Teilnehmer bemerken nichts und sind sowieso überhaupt nicht über die Probleme informiert. Ansonsten ist die Konferenz die übliche Propagandaveranstaltung von Samuel Lee mit denselben Predigten und demselben Programm wie jedes Jahr. Einige Leiter wie Kaleb Hong versuchen, den Teilnehmerschwund dadurch zu verbergen, dass sie trotz der hohen Flugkosten mit fast allen Mitgliedern ihrer UBF-Zentren an der Konferenz teilnehmen. Auch alle etwa 40 Mitglieder von UBF Bonn sind natürlich in die USA geflogen, um ihr Idol wie üblich mit kräftigen „Amen“-Rufen beim Predigen anzufeuern.
Auch Andreas P. nimmt wegen seiner Frau, die trotz ihrer schlechten Gesundheit unbedingt in die USA fliegen wollte, mit ihr an der Konferenz teil. Außerdem hatte Samuel Lee ihn bereits vorher angerufen und versprochen, dort mit ihm zu sprechen. Andreas erhofft sich dadurch eine Lösung des Problems, und erklärt sich sogar bereit, bei der Konferenz vor der Predigt von Peter Chang das übliche Gebet zu sprechen. Offenbar war es aber nur die Absicht von Samuel Lee, hierdurch den Anwesenden zu demonstrieren, dass in Bonn wieder alles harmonisch laufe. Während der Konferenz sagte Mark Yoon, einer der engen Vertrauten der obersten UBF-Leitung, dass Peter Chang für sein Verhalten nur gute Motive hätte, und dass Andreas sich bei ihm entschuldigen und mit Peter Chang zusammenarbeiten sollte. Sarah Barry sagte, dass Andreas vielleicht Recht haben könnte, aber Andreas solle „Gottes Knecht“ dennoch hoch achten und mit Peter Chang mitarbeiten. Mit Samuel Lee konnte Andreas kaum sprechen, stattdessen schickte Samuel Lee ihn und seine Frau schnell zum Urlaub nach Miami in Florida, als Belohnung für Andreas, dass er an der Konferenz teilnahm, oder für seine Frau, dass sie ihn erfolgreich dazu gebracht hatte. Seine Teilnahme war für Samuel Lee wichtig, da Andreas bereits auf früheren internationalen Konferenzen hatte predigen müssen und sein Fernbleiben aufgefallen wäre, während durch seine Teilnahme der Anschein erweckt wurde, alles sei in Ordnung.
29.07.2001: Ende der internationalen Sommerkonferenz. Abraham Lee kehrt von dieser Konferenz nicht sofort nach Köln zurück. Offiziell heißt es, er sei in Chicago geblieben, um Bibelstudium aus dem Markus-Evangelium zu machen und durch die Gemeinschaft mit Samuel Lee geistlich gestärkt zu werden. Jedem, der UBF und Samuel Lee kennt, ist jedoch klar, dass Abraham Lee zum „Training“ in Chicago behalten wird. Samuel Lee fordert ihn sogar auf, seinen Reisepass abzugeben, um zu verhindern, dass er vorzeitig abreist. Abraham Lee gehorcht dieser Anweisung. Doch vorerst beharrt Abraham Lee anscheinend auf der Lösung des Problems mit Peter Chang, woraufhin sich Samuel Lee entschließt, ihn als Leiter von UBF Europa abzusetzen.
Während Abraham Lee noch in Chicago ist, distanziert sich Kaleb Hong von Jesaja Lee in Dortmund und besucht stattdessen Peter Chang in Bonn und sagt nun, dass er für die Sache der Jüngererziehung mitarbeiten wolle, obwohl er das Problem in Bonn erkenne. Während er im Mai noch behauptet hatte, hundertprozentig auf der Seite der Wahrheit stehen zu wollen, sagt er nun, dass er sich seiner bisherigen „politisch gesinnten Haltung“ schäme. Auch Markus Keum aus Köln besucht UBF Bonn anlässlich ihres 21-jährigen Jubiläums. Kaleb Hong, Markus Keum und Peter Chang einigen sich anscheinend, die Probleme zu ignorieren und weiter zusammen zu arbeiten, als sei nichts gewesen. Peter Chang gibt in Bonn bekannt, dass Abraham Lee schon von Samuel Lee abgesetzt worden sei und alle bisherigen Vorwürfe gegen ihn bloß ein Teufelswerk wären.
Die Frau von Andreas besucht nicht mehr die Freikirche, sondern spricht mit Peter Chang und nimmt daraufhin wieder am Gottesdienst in UBF Bonn und an der so genannten Frühstücksgemeinschaft mit ihm teil. Der Familienfriede galt also offenbar nur bis zur Konferenz. Andreas erkennt, dass man ihn offenbar nur bis zur Konferenz ruhig stellen wollte, um die Familie nach der Konferenz wieder in UBF Bonn zu integrieren. Seine Frau erhält nun von Peter Chang in jeder Hinsicht allerhöchste Anerkennung und wird als „Mutter der Nation“, „Glaubensstammmutter für Bonn“ und als „hervorragendes Vorbild“ bezeichnet. Andreas besucht weiter den Gottesdienst in der Freikirche.
14.09.2001: Abraham Lee ist immer noch in Chicago, wo er immer noch offiziell „Markus-Evangelium-Bibelstudium“ macht. Samuel Lee schreibt Briefe an Kaleb Hong, Markus Keum (die rechte Hand von Abraham Lee in Köln) und an die Frau und den Sohn von Abraham Lee. Wir haben inzwischen Kopien dieser Briefe erhalten. Außer diesen Briefen gab es offenbar weitere Korrespondenz von Kaleb Hong und Abraham Lee an Samuel Lee über den Fall von Peter Chang, über deren Inhalt aber nichts bekannt ist. In dem Brief an Kaleb Hong kritisiert Samuel Lee die Frau von Abraham Lee und verrät ihm, dass er plane, ihn, Kaleb Hong, zum Leiter von UBF Europa und Andreas Krahwinkel zum Leiter von UBF Köln zu machen (beide Leiterpositionen hatte vorher Abraham Lee inne). Trotzdem bestreitet Kaleb Hong (im Glauben, niemand kenne den Inhalt des Briefs von Samuel Lee an ihn) bis Anfang November, dass Abraham Lee aus einem anderen Grund als „Bibelstudium“ in Chicago sei, und dass es einen Plan gebe, ihn an seiner Stelle zum Europa-Leiter zu machen. In dem Brief an Markus Keum kritisiert Samuel Lee das Nichterscheinen der Frau von Abraham Lee und eines anderen Mitglieds von UBF Köln bei der Sommerkonferenz und schreibt, dass alle, die auf diese Weise opponiert haben, „von ihren Jobs entlassen“ seien. Auch Abraham Lee wird kritisiert, und er sei in Chicago, um „göttliche Disziplin“ zu erhalten. Markus Keum wird als vorübergehender Leiter von UBF Köln eingesetzt. In dem Brief an die Frau von Abraham Lee wird ihr Nichterscheinen bei der Konferenz als „Rebellion“ bezeichnet. Sie solle sich nicht in die Leitung von Markus Keum und Andreas Krahwinkel einmischen. In dem Brief an den Sohn von Abraham Lee wird dessen Mutter nochmals kritisiert.
18.09.2001: Nachdem seitens der UBF-Leitung nichts gegen Peter Chang unternommen wird, ergreift Jesaja Lee (Dortmund) selbst die Initiative und schreibt einen Brief an Peter Chang (Bonn). Darin bittet er ihn, innerhalb von zehn Tagen zu den folgenden Punkten schriftlich Stellung zu nehmen: Seine Inanspruchnahme des Titels „der Knecht Gottes“ und Forderung absoluten Gehorsams gegenüber seinen „Orientierungen“, die Einmischung in die Ehen und das getrennt wohnen lassen der Ehepartner, seine ständige Erziehung der Kinder anderer Mitarbeiter, auch mit Stockschlägen, und die Forderung der Adoption des Kindes einer Mitarbeiterin, auch nachdem sie dies klar abgelehnt hatte, Offenlegung des Finanz- und Opfergabenberichts von UBF Bonn, seinen luxuriösen Lebensstil, während die Mitarbeiter Schulden machen und ihm dienen müssen. Dieser Brief von Jesaja Lee wurde natürlich nie beantwortet.
04.10.2001: Für dieses Wochenende war seit langem eine Konferenz der deutschen UBF-Leiter in Rehe geplant, und weil Abraham Lee in Chicago blieb, wurde sie zunächst gestrichen. Doch als Kaleb Hong nach Chicago darüber berichtet hatte, gab Samuel Lee durch Peter Chang die Anweisung, die Leiter-Konferenz dennoch abzuhalten. An dieser Leiter-Konferenz nahmen von etwa dreißig UBF-Leitern nur etwa acht teil, weil sie mit der Haltung der Leitung in Köln und in Chicago bezüglich des ungelösten Bonner Problems sehr unzufrieden waren.
05.10.2001: In Korea wird bei der Vorstandssitzung der UBF vierzehn leitenden UBF-Mitgliedern, die sich für Reformen aussprachen, die Mitgliedschaft entzogen.
07.10.2001: Peter Chang gibt in den „Bekanntmachungen“ nach der Sonntagsbotschaft in UBF Bonn die Absetzung von Abraham Lee in Köln bekannt. Die Mitglieder von UBF Bonn „beten“ für Andreas, dass er das Herz des „Knechtes Gottes“ verstehen und sich bei Peter Chang entschuldigen möge.
18.10.2001: Peter Chang scheint immer noch die Option der Flucht nach Leipzig zu erwägen. Er hält sich öfters dort auf und hat anscheinend dort eine Wohnung gemietet.
19.10.2001: Jesaja Lee veröffentlicht zwei Dokumente über die Lage von UBF Bonn und UBF Deutschland nach der ISU-Sommerkonferenz auf koreanischen Internetseiten.
20.10.2001: Am Rande der Herbstfreizeit der Reformer in Güntersberge gibt es eine spontane inoffizielle Unterschriftenaktion, bei der sich über 50 Mitglieder der Reform-UBF von Peter Chang distanzieren.
05.11.2001: Abraham Lee kehrt nachts und gegen den Willen von Samuel Lee nach Köln zurück, indem er sich heimlich von den Behörden einen neuen Pass ausstellen lässt. Kurze Zeit später erhält Kaleb Hong von UBF Korea die „offizielle“ Ernennungsurkunde zum Leiter der UBF in Deutschland und Europa. Den Mitgliedern von UBF Heidelberg erzählt er, dass er die Ernennung eigentlich nicht annehmen wollte, da er sich wie Mose für ungeeignet hielt, aber dann doch demütig wie Mose den Direktorposten angenommen habe.
04.12.2001: Die Frau von Andreas besucht aufgrund des Drängens von Samuel Lee wieder zusammen mit Andreas die Freikirche. Andreas hofft wieder, dass sie von der gesunden Lehre dort angesprochen wird. Er vermutet, dass es ein Stillhalteabkommen zwischen Peter Chang, Abraham Lee und Kaleb Hong gibt, und dass Samuel Lee und die anderen Leiter das Problem in Bonn dadurch für gelöst halten, dass seine Familie nun die Freikirche besucht.
Nachdem Samuel Lee in seinen Briefen den aufmüpfigen koreanischen Leitern angedroht hat, Einheimische zu Leitern zu machen, werden im Gegensatz zu früher die Sonntagspredigten in Köln, Bonn und Heidelberg nicht mehr von den koreanischen Leitern Abraham Lee, Peter Chang und Kaleb Hong vorgetragen, sondern von den deutschen „Hirten“ Andreas Krahwinkel, Peter Schweitzer und Reiner Schauwienold. Die Koreaner bleiben aber weiterhin Leiter. Welche Elemente in der Predigt vorkommen sollen, wird den Vorträgern von ihnen vorgegeben. Die Leiter haben dadurch mehr Zeit, hinter den Kulissen Politik zu betreiben. Das Predigtvortragen war vorher ihre einzige echte Aufgabe gewesen. Ansonsten gibt es in UBF Bonn keine Änderungen. Peter Chang ist weiterhin der Leiter und behauptet, alles richtig zu machen. Er bezeichnet die momentane „Verfolgung“ und „Prüfung“ als Beweis dafür, dass er das Werk Gottes tut.
19.12.2001: Michael K., ein Student, der zwei Jahre lang in UBF Bonn Bibelstudium machte, schildert in einer Stellungnahme seine geistliche Auseinandersetzung mit dieser Zeit, und nennt einige seiner Meinung nach unbiblische Dinge, unter anderem die autoritären Hirte-Schaf-Strukturen, Benutzung von Titeln und die extreme Missionszentriertheit als Ziel und Sinn des Glaubenslebens.
08.01.2002: Samuel Lee stirbt durch ein Feuer in seinem Haus. Gleichzeitig findet die Konferenz der europäischen UBF-Leiter statt, zu der Abraham Lee, der ehemalige Europa-Leiter, bereits nicht mehr eingeladen wird.
12.01.2002: Beerdigung von Samuel Lee in Chicago. Sarah Barry wird zur neuen Leiterin von UBF ernannt.
15.01.2002: Stephan Choe bietet Abraham Lee und den Kölner Mitarbeitern Gespräche zur Einheit zwischen den Reformern und den Nichtreformern ohne Vorbedingung an. Sein Angebot wird abgelehnt.
18.01.2002: Wie Kaleb Hong in einem Brief an John Jun berichtet, jubeln und klatschen an diesem Tag alle Mitarbeiter, als Kaleb Hong nochmals vor versammelter Mannschaft bei der Versammlung der Gemeindeleiter offiziell die Leiterschaft für UBF Deutschland übertragen wird. Erberichtet auch ausdrücklich, dass sich Peter Chang und Abraham Lee wieder die Hände geschüttelt hätten. ImUBF-Newsletter stellt Kaleb Hong die Bonner Probleme als eine geringfügige Angelegenheit zwischen UBF Köln und UBF Bonn dar und tut so, als ob er nichts über die Hintergründe wüsste, obwohl er sich die ganze Zeit in diese Angelegenheit eingemischt hatte.
23.01.2002: Isaac Lee (Stuttgart) und Stephan Choe (Bochum) schlagen Kaleb Hong und Abraham Lee im Namen der Reformer erneut Gespräche zur Einheit der UBF vor, die aber wieder abgelehnt werden.
31.01.2002: In Korea wird bei der Vorstandssitzung der UBF allen Reformern endgültig die Mitgliedschaft entzogen.
06.02.2002: Es wird bekannt, dass Peter Chang bei der Polizei angezeigt wurde. Ein großer Aufruhr wird ausgelöst. Peter Chang selbst scheint in Panik zu geraten und ruft überall an, um herauszufinden, wer dahinter steckt. Mitglieder werden beauftragt, ehemalige Mitglieder anzurufen, um herauszufinden, ob sie damit zu tun haben. Anstatt Reue zu zeigen, stellt sich Peter Chang nun als Verfolgter dar und versucht nur, seine eigene Haut zu retten. Gegenüber den Reformgegnern in Chicago und Seoul behauptet er, dass die Reformbewegung hinter der Anzeige stecke (was definitiv nicht stimmt). Die UBF-Leitung der Reformgegner in Chicago und Seoul üben daraufhin Druck auf Abraham Lee in Köln aus, er solle Peter Chang unterstützen. Abraham Lee fliegt daraufhin wieder nach Korea. Allein die Flugkosten, die von Leitern für ihre rege Reisetätigkeit im Zuge dieses Skandals verbraucht wurden, müssen im fünfstelligen Bereich liegen, und all dies wird aus vom Munde abgesparten Opfergeldern der Mitglieder für „Weltmission“ bezahlt. Es ist allerdings abzusehen, dass die Anzeige von Peter Chang ins Leere laufen wird. Die meisten Zeugen, die Aussagen machen könnten, sagen aus falscher „christlicher“ Duldsamkeit oder aus Rücksicht auf ihre immer noch Peter Chang hörigen Ehepartner nichts, während die meisten Mitglieder für den „Knecht Gottes“ Peter Chang Meineide schwören würden, um ihn zu schützen. Vielleicht zahlt es sich jetzt für Peter Chang auch aus, dass er die meisten Ehepaare bei der Hochzeitszeremonie hat schwören lassen, „ihren Hals für ihn hinzuhalten.“ Wenige seiner Missetaten lassen sich überhaupt nach dem Gesetz ahnden, selbst wenn man sie eindeutig beweisen könnte. Wenn sich z.B. jemand „freiwillig“ mit einem Stock schlagen lässt (d.h. wenn ihn niemand dabei mit Gewalt festhält oder fesselt), dann wird das mehr oder weniger als eigene Dummheit angesehen, und nicht als Freiheitsberaubung oder Körperverletzung. Und die meisten haben sich eben „freiwillig“ diesen und anderen Torturen unterzogen. Es spielt sich ja alles auf einer psychologischen Ebene ab, die vor dem Gesetz kaum fassbar ist. Wenn jemand seine Kinder vernachlässigt, um zur UBF-Versammlung zu gehen, dann ist er oder sie ebenfalls in erster Linie selber dafür verantwortlich, nicht UBF und nicht Peter Chang. Welch psychischer und „geistlicher“ Druck dabei auf demjenigen lastet, kann vor Gericht kaum ermittelt werden. Auch mit der Erzwingung und Veruntreuung von Opfergeldern ist es ähnlich. Die Opfer werden ja in verschlossenen Briefumschlägen gegeben, ohne eigentliche Zweckbindung, es gibt dafür keine Quittungen und es gibt keine Buchführung. Und selbst wenn sich hier etwas nachweisen ließe, könnte es ebenfalls als eigene Dummheit angesehen werden, so viel Geld zu verschenken, ohne nachzufragen, wofür es gebraucht wird. Das einzige, was eventuell geahndet werden könnte, wäre Steuerhinterziehung. Dies stößt jedoch wieder auf das Problem, das niemand eigentlich weiß und nachweisen kann, welche „Einnahmen“ Peter Chang mit seinem „religiösen“ Geschäft eigentlich erzielt. Was in finanzieller Hinsicht in UBF abläuft, darüber wissen die Mitglieder überhaupt nichts. Sie sind nur dafür da, neue Mitglieder zu gewinnen und ihre Opfer abzugeben. Wenn sie Rechenschaft fordern und sich in irgendeiner Hinsicht für die Verwendung der Opfergelder interessieren würden, dann würden sie sofort als geldgierig und ungeistlich gebrandmarkt. Nur die Leiter wissen, wie viel gesammelt wurde und was mit dem Geld geschieht. Zu all dem kommt noch erschwerend hinzu, dass der Missbrauch über Jahre und Jahrzehnte hinweg stattfand, und die Betroffenen oftmals erst viele Jahre später in der Lage sind, offen darüber zu reden. In der Zeit sind dann aber die meisten Straftaten verjährt. Wer auch immer die Polizei auf das von Peter Chang in UBF Bonn betriebene Unwesen aufmerksam gemacht hat (ehemalige Mitglieder, Nachbarn oder andere indirekt Betroffene, die das Ausmaß des Problems erstmals aus dem Internet erfuhren), wird daher mit der Anzeige leider wenig Aussicht auf Erfolg haben.
13.03.2002: Es wird bekannt, dass Peter Chang zusätzlich zu den bisherigen drei Häusern in Bonn-Endenich ein neues Gemeindezentrum in Bonn-Lengsdorf gekauft hat. Die Mitarbeiter müssen nun den ganzen Tag dort schuften, um das neue Zentrumsgebäude umzubauen und herzurichten. Es handelt sich bei dem neuen Gebäude übrigens keineswegs um einen einfachen Bungalow, wie es von vorn den Anschein erwecken mag, sondern um ein großräumiges Anwesen mit Garten, Parkplätzen und mehreren Stockwerken auf dem nach hinten abschüssigen Grundstück. Alle vier Häuser und Grundstücke sind beim Grundbuchamt auf den Namen Chang eingetragen. Obwohl alle Häuser von den Opfergeldern der Mitglieder gekauft wurden, müssen Mitglieder, die in diesen Häusern wohnen (etwa zwölf Familien) mach Angaben von ehemaligen Mitgliedern dennoch Miete an Peter Chang bezahlen. Dieser besitzt inzwischen, obwohl er nicht arbeitet, Häuser im Wert von sicherlich einer Million Euro, und kassiert dafür auch noch Miete von den Mitgliedern, die diese Häuser selbst bezahlt haben. Ein äußerst cleveres und lukratives Geschäftsmodell. Er selbst bezeichnet UBF Bonn jedoch weiterhin als ein „Krippenwerk“.
16.03.2002: Die Gemeindeleiter der Reform-UBF in Deutschland, Andreas Ahn (Aachen), Isaac Park (Bayreuth), Dr. Paul Lee (Berlin), Dr. Stephan Choe (Bochum), Thomas Hwang (Bremen), Joseph Han (Darmstadt), Jesaja Lee (Dortmund), Joseph Kim (Duisburg), Dr. Paulus Kwon (Frankfurt), Lukas Kwon (Gießen), David Kang (Göttingen), Daniel Song (Heidelberg), Augustin Hong (Hamburg), Josef Park (Marburg), Hudson Lee (München), Daniel Hong (München), Dr. Lukas Park (Potsdam), Markus Park (Siegen), Isaac Lee (Stuttgart), Georg M. Park (Wuppertal) unterschreiben und veröffentlichen eine Erklärung, nach der sie sich von Peter Chang und seinen Methoden distanzieren, solange er seinen unbiblischen Taten nicht in Wort und Tat abgesagt hat.
05.04.2002: Peter Chang veranstaltet in Korea die Hochzeit mit einer koreanischen Missionarin aus New Jersey für seinen ältesten Sohn Petrus Chang, der gerade das Abitur gemacht hat. Normalerweise werden UBF-Mitglieder nicht in so jungem Alter verheiratet, aber Peter Chang sagt, dass sein Sohn früh heiraten müsse, um ihn vor Versuchungen während seines kommenden Studiums zu schützen. Fast alle Leute von UBF Bonn fliegen zur Hochzeitsfeier mit nach Korea. Bei der Gelegenheit versucht Peter Chang auch, eine Heirat zwischen einer jungen Studentin in UBF Bonn (einem „Schaf“, das erst einige Monate in UBF ist) und einem älteren Mitarbeiter (einem „Hirten“) von UBF New Jersey zu arrangieren. Eine Freundin dieser Studentin hatte bereits Hilfe bei einer Sektenberatungsstelle gesucht, und UBF Bonn versucht nun mit allen Mitteln, diese junge Studentin an UBF zu binden. Erst mit Hilfe einiger ehemaliger UBF-Mitglieder und großer Mühe gelingt es, sie zu überzeugen, aus UBF auszutreten. Das „Love Bombing“ in UBF Bonn hätte beinahe ein weiteres Opfer gefordert. Sie ist nun Mitglied einer gesunden freien evangelischen Gemeinde.
01.08.2002: An diesem Wochenende findet die Europäische Sommerkonferenz der Reform-UBF 2002 in Eringerfeld statt.
08.08.2002: Eine Woche nach der Reform-Konferenz findet am gleichen Ort die Europäische Sommerkonferenz der Nicht-Reform-UBF 2002 statt. Sie wird größtenteils von UBF Bonn organisiert, und hochrangige UBF-Leiter aus Chicago und Korea nehmen daran teil, einschließlich Sarah Barry. Die Zusammenarbeit des neuen Leiters, Kaleb Hong, mit dem alten Leiter der UBF in Deutschland, Abraham Lee, und dem Bonner Leiter der UBF, Peter Chang, scheint reibungslos zu funktionieren.
23.08.2002: Die Medien beginnen, das Thema UBF Bonn aufzugreifen. Im Bonner General-Anzeiger erscheint ein Artikel über Peter Chang mit der Schlagzeile „Er hat eine totalitäre Machtstellung“.
24.08.2002: Die Süddeutsche Zeitung berichtet unter der Schlagzeile „Bibelfreunde sollen Kinder misshandelt haben – Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Leiter der ‚University Bible Fellowship‘“.
30.08.2002: Es erscheint ein weiterer Artikel im Bonner General-Anzeiger mit der Schlagzeile „Kinder bedankten sich für Züchtigungen“.
02.09.2002 Das koreanische christliche Nachrichtenmagazin „NewsNJoy“ berichtet über den Artikel aus der Süddeutschen Zeitung.
04.09.2002: Die Evangelische Nachrichtenagentur „idea“ berichtet in ihrem Pressedienst über die Ermittlungen gegen den Leiter von UBF Bonn.
07.10.2002: Die Süddeutsche Zeitung berichtet unter der Überschrift „Bibelfreunde auf Tauchstation“ über das Verhalten von UBF Bonn nach den jüngsten Veröffentlichungen.
08.10.2002: Der Bonner General-Anzeiger berichtet über das derzeitige Verhalten von UBF Bonn unter der Schlagzeile „Unauffällig sein und öffentlich nicht mehr negativ auffallen“.
16.10.2002: Sarah Barry veröffentlicht in der UBF-internen Zeitung „UBF News“ einen Bericht, in dem sie UBF Bonn als eine vorbildliche UBF-Gemeinde darstellt. Sie erwähnt auch ausdrücklich, dass Kaleb Hong, Abraham Lee und Peter Chang während der ganzen Sommerkonferenz zusammen saßen und zusammen gebetet haben, womit sie anscheinend klarstellen will, dass es keine Unstimmigkeiten zwischen den Leitern der deutschen UBF mehr gibt.
22.03.2002: UBF Heidelberg, Bonn und Köln veranstalten eine gemeinsame Konferenz unter dem Titel „Zur Verherrlichung Gottes“. Mit dem Text aus Johannes 17 wird versucht, die Einigkeit unter den drei Zentren heraufzubeschwören und zu besiegeln. Stephanus Park und Peter Chang halten Vorträge über die Geschichte der UBF (aus ihrer Sichtweise).
18.11.2002: Zur Strategie von Peter Chang, unterzutauchen und abzuwarten, bis der Sturm vorüber ist, gehört anscheinend auch die Taktik, an völlig anderer Stelle wieder aufzutauchen. Während die Homepage von UBF Bonn unter www.ubf-bonn.de sofort nach der Kritik an Peter Chang für die Öffentlichkeit geschlossen wurde und weiterhin passwortgeschützt bleibt, eröffnet Peter Chang unter www.ismf.org eine neue Homepage und läutet damit ein neues Betätigungsfeld ein. Unter dem Namen ISMF („Internationale Senfkorn-Musik-Freunde“) startet er eine große Marketingkampagne für das kleine Bonner UBF-Orchester, das sich hauptsächlich aus Kindern der Bonner UBF-Mitgliedern zusammensetzt. Auf der Homepage der ISMF wird die Verbindung zur UBF mit keinem Wort erwähnt, und es dürfte kaum jemandem auffallen, dass die angegebene Adresse mit der des UBF-Zentrums in Bonn übereinstimmt.
09.04.2003: Der Bonner General-Anzeiger meldet, dass die Bonner Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen Peter Chang eingestellt hat. Wie bereits erwähnt, war es wohl zu schwierig, Strafbestände zu finden, die vor Gesetz Bestand hatten, nachgewiesen werden konnten und die noch nicht verjährt waren. Bei der chronischen Überlastung der Staatsanwälte ist es daher verständlich, dass die Ermittlungen eingestellt werden mussten. Anscheinend hat Peter Chang auch seine Mitarbeiter instruiert, öffentlich nicht mehr aufzufallen. Seine Gruppe tritt inzwischen in Bonn kaum noch missionarisch in Erscheinung, und es wird darauf geachtet, dass die Kinder nicht mehr ungepflegt oder mit blauen Flecken in den Kindergarten geschickt werden. Der Rummel in den Medien hatte außerdem einige potentielle Zeugen verschreckt und bewirkt, dass sie sich zurückgezogen haben. Es steht zu vermuten, dass UBF Bonn nun langsam wieder aus dem Schneckenhaus herauskommen wird, in dass sie sich zurückgezogen hatten, bis der Sturm vorüber war. Eine Entwarnung nach dem Motto „UBF Bonn hat sowieso keine Außenwirkung mehr“ kann noch nicht gegeben werden, und der Personenkult um Peter Chang durch indoktrinierte und ausgebeutete Mitglieder geht immer noch weiter.
26.05.2003: Peter Chang veröffentlicht einen kurzen Bericht über UBF Bonn auf den offiziellen Internetseiten von UBF in Korea, der keinerlei Zeichen von Reue oder Einsicht zeigt. Wie die Leitung in Chicago setzt er seine Hoffnung nun auf die „zweite Generation“. Chang prahlt damit, dass nun 70 Teilnehmer zum Gottesdienst kommen und sie die Medizinische Fakultät der Universität Bonn „pionieren“ wollen. Der Bericht bestätigt auch, dass Peter Chang immer noch Schlafentzug als probates Mittel zur Indoktrination seiner Mitglieder ansieht. Es war bereits beobachtet worden, dass auch in den Gruppenräumen der UBF in Bonn-Lengsdorf noch bis weit nach Mitternacht Licht brannte, obwohl die Mitglieder am frühen Morgen bereits wieder zum Gebet zusammenkommen müssen.
04.06.2003: Werner K., der erste deutsche Mitarbeiter von UBF Bonn, bricht sein Schweigen. Fast zehn Jahre lang hatte er mit den Folgen des für derartige Sekten typischen traumatischen Ausstiegs zu kämpfen, bis er in der Lage war, offen über das dort Erlebte zu berichten. Sein Bericht bestätigt die bisherigen Zeugnisse von ehemaligen Mitgliedern und lässt ein wenig in die Abgründe schauen, die sich während und auch nach derartigem geistlichen Missbrauch, der einer psychischen Vergewaltigung gleichkommt, für die Betroffenen öffnen. Der Bericht zeigt, dass Peter Chang auch schon früher die gleichen extremen Methoden der Indoktrination und Manipulation von Menschen verwendete. Sie stammen ganz offensichtlich von seinem „geistlichen“ Ziehvater Samuel Lee aus seiner Zeit in Korea.
13.08.2003: Ein Student berichtet, dass während der letzten Bibelkonferenz von UBF Bonn wieder kleine Kinder ohne Aufsicht gelassen wurden. Ein Sektenbeauftragter berichtet von einem ähnlichen, besonders extremen Fall, der allerdings schon weiter zurückliegt. Demnach habe die Polizei, alarmiert durch Nachbarn, die Wohnung von UBF-Eltern aufbrechen müssen, in der ein Kleinkind ohne Unterbrechung schrie. Sie fanden das Kind, in einen Laufstall gesperrt, nur mit einer Schüssel Milch, die allerdings inzwischen umgekippt war, allein in der Wohnung zurückgelassen vor. Die Eltern waren bei einer Bibelkonferenz von UBF Bonn.
09.01.2004: „The Europe Christian Shinmun“, eine Zeitung für Koreaner in Europa, bringt einen positiven Bericht über ISMF, offensichtlich lanciert von Hanna Ryu, einer Anhängerin von Peter Chang.
18.01.2004: Im Internet-Diskussionsforum wird von einem Koreaner berichtet, dass jugendliche Mitglieder der UBF und Kinder von älteren koreanischen UBF-Mitgliedern nach Bonn geschickt werden, um dort – gegen ein sicherlich nicht geringes Entgelt – das „Training“ und die „Erziehung“ durch Peter Chang genießen zu dürfen. In UBF Korea herrscht die Meinung, das Bonner UBF-Zentrum sei ideal für „Erziehungskuren“ von Kindern, und um junge Mitglieder auf Parteilinie zu bringen und zum Gehorsam zu führen. Angeblich seien die koreanischen Kinder, die in Bonn waren, nach der Rückkehr wesentlich gehorsamer, und die Eltern mit dieser Veränderung äußerst zufrieden. Möglicherweise geht Peter Chang mit den „Gastkindern“ etwas besser um als mit denen seiner Bonner UBF-Anhänger; sie verschaffen ihm immerhin einen weiteren Nebenverdienst und Reputation in UBF. Das koreanische UBF-Mitglied berichtet, dass auch in UBF Korea bekannt ist, dass es in Bonn ein sehr autoritäres „Training“ gibt, aber dies wird dort eher als positiv angesehen. Das Zentrum in Bonn gilt dort als eifrig und vorbildlich.
19.01.2004: „The Europe Christian Shinmun“ bringt einen noch ausführlicheren positiven Bericht über ein Konzert der ISMF.
19.02.2004: UBF Heidelberg, Köln und Bonn veranstalten zusammen eine dreitägige „Leitenden-Mitarbeiter-Konferenz“ in Ahrweiler unter dem Titel „Darum geht hin und machet zu Jüngern alle Völker“.
06.04.2004: Peter Chang veranstaltet ein „Senfkornmusikcamp“ für die ISMF-Kinder im christlichen Erholungszentrum in Rehe und versucht damit, die Sympathie des dortigen Leiters zu gewinnen und sich den Veranstaltungsort für UBF-Konferenzen zu sichern. Die Tatsache, dass UBF an diesem bekannten Konferenzort für christliche Gruppen des öfteren Konferenen abhält, hat leider schon viele neue UBF-Mitglieder in dem irrigen Glauben bestärkt, UBF sei eine seriöse, im evangelikalen Bereich anerkannte Gruppe.
03.06.2004: Nachdem die Homepage von UBF Bonn drei Jahre lang passwortgeschützt war, ist sie nun auf einmal wieder öffentlich zugänglich, allerdings nur für kurze Zeit. Natürlich findet sich dort kein Inhalt, außer einer Selbstdarstellung der UBF Bonn von Peter Chang, in der er seine „unermüdliche Hingabe für Gottes Werk“ preist und alle Kritik als Verleumdung abtut, die durch den „Neid des Satan“ verursacht sei. Es findet sich auch kein Wort der Entschuldigung gegenüber missbrauchten ehemaligen Mitgliedern. Stattdessen behauptet Chang, man habe ihnen „unermüdlich gedient“; einer von ihnen wird sogar als drogenabhängig und lebensuntüchtig verunglimpft.
29.07.2004: Beginn der internationalen Sommerkonferenz der UBF 2004 an der Michigan State University (MSU) in den USA.
01.08.2004: Die Homepage von UBF Bonn ist nicht mehr zugänglich. Peter Chang zieht es anscheinend vor, mit seiner UBF weiter im Verborgenen zu operieren.
10.08.2004: Ein Aussteiger aus UBF Köln bestätigt, dass sich das Problem des geistlichen Missbrauchs in UBF Köln nicht grundlegend verbessert, sondern eher verschlimmert hat. Die Leiter in Köln, darunter Peter Lee, arbeiten weiter mit Peter Chang zusammen, er wird von Abraham Lee sogar gegen den Willen eines Kölner Ehepaares zu einer Hochzeit eingeladen.
13.08.2004: Nach einer anderen Insider-Information gab es einen Konflikt zwischen Abraham Lee, dem Gemeindeleiter in Köln, und Markus Keum, dem „zweiten Mann“ dort. Anscheinend hat Abraham Lee es ihm verübelt, dass Markus Keum einige Monate als Kölner Leiter eingesetzt wurde, während er selbst in Chicago von Samuel Lee „Training“ bekam, und die Spannungen wurden verstärkt, als sich Abraham Lee in UBF-typischer Weise in die Verheiratung von Markus Keums Tochter einmischte. Nach den Berichten wurde der Konflikt hinter den Kulissen der MSU-Konferenz in Verhandlungen mit John Jun, Mark Yang und David Kim auf ebenfalls UBF-typische Weise gelöst: Markus Keum darf mit Andreas Krahwinkel, einigen Kölner Missionaren aus seinem ehemaligen koreanischen Zentrum und weiteren Mitarbeitern, die als seine „Schafe“ angesehen werden, unter dem Namen „Köln II“ ein eigenes UBF-Zentrum an der Pädagogischen Hochschule „pionieren“ und ist damit Abraham Lee in „Köln I“ aus dem Weg. Der Bericht über die Verhandlungen hinter den Kulissen der MSU-Konferenz erinnert ein wenig an rivalisierende Stammesfürsten oder an Basare, auf denen um Besitztümer wie Felder und Sklaven gefeilscht wird.
15.08.2004: Es wird weiterhin bekannt, dass hinter den Kulissen der MSU-Konferenz auch beschlossen wurde, Sarah Barry in ihrer Rolle als oberste Leiterin durch John Jun abzulösen, den bisherigen Leiter von UBF Korea. Doch noch bezeichnender für UBF ist, dass Peter Chang nicht nur zum Mitglied des 50köpfigen „Internationalen Beratergremiums“ der UBF, sondern auch zum Vorsitzenden des „UBF-Komitees zur Erziehung der 2. Generation der UBF in Industrieländern“ gemacht wurde, so als wolle man all diejenigen verhöhnen, die über Vernachlässigung und Misshandlung von Kindern in UBF Bonn unter Peter Chang berichtet haben. Hier wird wieder einmal der Bock zum Gärtner gemacht.
16.09.2004: Es wird berichtet, dass UBF trotz Hausverbot wieder verstärkt an der Universität Bonn die Studenten anspricht. UBF Korea hat neue, unverbrauchte Missionare als Nachschub nach UBF Bonn geschickt, die nun an der Universität Bonn Studenten „fischen“ müssen.
15.10.2004: Ein Student berichtet im Internet-Diskussionsforum, dass eine Bekannte an der Universität Bonn zum Bibelstudium eingeladen worden sei. Da er zwar von UBF gehört hatte, selbst aber noch nicht mit ihnen in Kontakt gekommen war, besuchte er die von ihr angegebene Adresse und fragte nach, ob sie die UBF seien. Wie sich später herausstellte, war es wie befürchtet tatsächlich das Hauptquartier der UBF in Bonn-Lengsdorf, An der Ziegelei 6. Der dortige UBF-Mitarbeiter leugnete jedoch, dass sie die UBF seien. Anscheinend wurden die Mitarbeiter von Peter Chang instruiert, bei „verdächtigen“ Nachfragen zu lügen und ihre glorreichen Aktivitäten im Bereich der „Campusmission“ zu verleugnen.
20.10.2004: Es wird berichtet, dass es im Konflikt um Abraham Lee und Markus Keum in Köln eine überraschende neue Wendung gibt: Abraham Lee, der Leiter von UBF Köln, hat seinen Rücktritt angekündigt. Anscheinend wurde er von der Leitung in Korea dazu gezwungen, nachdem eine unangemessene Affäre mit einer anderen Frau innerhalb von UBF bekannt wurde. Man versucht natürlich wie immer, die Affäre möglichst unter den Teppich zu kehren, aber andererseits will man Abraham Lee langfristig nicht mehr als Leiter in Köln sehen. Ob es aber nach dieser Wendung immer noch zu der beschlossenen Spaltung von UBF Köln kommen wird, erscheint nunmehr wieder fraglich und unwahrscheinlich. Es stellt sich nach neuen Insider-Informationen weiter heraus, dass dieser Fehltritt nicht der erste von Abraham Lee war. Im Jahr 1996 hat es demnach eine ähnliche Affäre gegeben, die dazu führte, dass er damals zum ersten Mal für längere Zeit von Samuel Lee nach Chicago zum Training abkommandiert wurde. Der Grund für dieses Training war aber damals nur den obersten UBF-Leitern in Chicago bekannt. Möglicherweise war dies auch der Grund für Abraham Lees inkonsequentes Verhalten im Jahr 2001, durch das er als „Wackelpudding“ bekannt wurde, und dafür, dass er das erneute „Training“ in Chicago so lang erduldete und wieder mit Kaleb Hong, der ihn derweil „entthront“ hatte, und Peter Chang, der den Konflikt zwischen Köln und Chicago verursacht hatte, zusammenarbeitete. Dadurch, dass die Leitung in Chicago seine peinlichen Fehltritte kannte, und jederzeit hätte publik machen können, hatte sie ihn völlig in der Hand.
02.12.2004: Ein Mitglied von UBF Chicago meldet sich anonym auf dem UBF-Diskussionsforum und berichtet über ein „Orchester-Camp“ der ISMF, das in New Jersey nach der MSU-Konferenz stattfand, und in dem Peter Chang seine „Schützlinge“ trainierte. Selbst dieses hartgesottene UBF-Mitglied musste zugeben, über die Einschüchterungsversuche und Trainingsmethoden von Peter Chang aus Bonn völlig schockiert gewesen zu sein.
16.12.2004: Peter Changs großer Marketingfeldzug für die ISMF wird weiter geführt, und offensichtlich hat er auch neue Sponsoren gefunden. In der Zeitung „The Eurojournal“ wird ein großer Sonderbeitrag mit vielen Bildern über ein Konzert der ISMF veröffentlicht, sowie ein weiterer positiver Artikel eines koreanischen Besuchers des Konzerts. „Eurojournal“ ist eine populäre Zeitung für Koreaner in Europa und hat ihren Sitz in Bonn. Die Überschrift des Artikels besagt, dass das ISMF-Konzert von der Bonner Außenstelle der koreanischen Botschaft und dem Eurojournal unterstützt wurde.
18.12.2004: Hanna Ryu, eine Anhängerin von Peter Chang, die mit ihrem Mann Samuel-Peter Ryu in Mainz ein kleines Satelliten-Zentrum von UBF Bonn betreibt, veröffentlicht ein Essay über „Essstäbchen“ in der koreanischen Zeitung „Uri Schinmun“. Sie versucht sich seit einiger Zeit auch durch andere Beiträge und Gedichte als gebildete und begnadete Schriftstellerin und als Kennerin und Förderer der koreanischen Kultur und Literatur und des deutsch-koreanischen Kulturaustauschs zu profilieren, und gibt sich als „Generalsekretärin des koreanischen Schriftstellerverbands in Deutschland“ und „Direktorin des Instituts für koreanische Kultur.“ In dieser Funktion macht sie in den koreanischen Zeitungen auch viel Reklame für die ISMF. Über UBF, die Bibel, Campusmission und ihre Rolle als „UBF-Missionarin“ findet man jedoch kein Wort in ihren Beiträgen. Das „Institut für koreanische Kultur“ ist anscheinend genau wie UBF Bonn ein e.V., hinter dem wieder Peter Chang steckt, auch wenn er vermeidet, selbst als Vorsitzender offiziell in Erscheinung zu treten.
27.01.2005: Im „Eurojournal“ (dessen Chefredakteur anscheinend nicht auf Email reagiert) gibt es wieder einen Artikel über die ISMF, die darin um Mitglieder wirbt und Reklame für ein Konzert am 18.06.2005 in der Beethovenhalle in Bonn macht. Der Bonner Zweig der koreanischen Botschaft wird immer noch als Sponsor der ISMF aufgeführt.
26.02.2005: Laut Ankündigung auf der Homepage der ISMF wollen sie ein Konzert in der Aula der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität geben, die gleichzeitig das Hauptmissionsfeld der UBF Bonn bildet. Hier wird der Charakter der ISMF als Tarnorganisation der UBF sehr deutlich.
18.06.2005: Es ist ein „Benefizkonzert“ der ISMF in der Beethovenhalle in Bonn geplant, angeblich zugunsten der Welthungerhilfe. Durch die Sammlung für einen guten Zweck und den prestigeträchtigen Ort will sich Peter Chang anscheinend ein positives Image verschaffen. Es muss angemerkt werden, dass in UBF Deutschland bis dahin nie für die Welthungerhilfe oder andere deutsche Wohltätigkeitsorganisationen gesammelt wurde. Es ist auch interessant, dass nun ausgerechnet für eine humanitäre, nicht-kirchliche Organisation gesammelt wird, wo doch der „gottlose Humanismus“ in UBF bisher das Feindbild Nummer Eins war. Zudem erscheint angesichts des bisherigen Umgangs mit Finanzen und Opfergeldern in UBF Bonn fraglich, wie sichergestellt wird, dass das gesammelte Geld tatsächlich bei der Welthungerhilfe ankommt, und nicht auf einem der Bankkonten von Herrn Chang.
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