Am 10. Mai 2001 bestätigte Joachim D., der wie Andreas P. ein langjähriges Mitglied von UBF war und dessen Ehefrau ebenfalls dem Gemeindeleiter Peter Chang treu ergeben war, gegenüber dem damaligen Leiter von UBF Deutschland, Abraham Lee, dass das von Andreas gegebene Zeugnis vom 15. April 2001 den Tatsachen entspreche. Joachim ergänzte dieses Zeugnis um weitere Beobachtungen, die er in UBF Bonn gemacht hatte und gibt einen Eindruck von den Umständen, unter denen die Mitglieder von UBF Bonn leben müssen.
Was ich in UBF Bonn gesehen, gehört und selbst erlebt habe.
Man kann sagen, dass von den Mitarbeitern gegenüber M. Peter [dem Gemeindeleiter von UBF Bonn] und seiner Orientierung der absolute Gehorsam verlangt wird.
Eines von vielen Beispielen für den absoluten Gehorsam gegenüber M. Peters Orientierung:
Für die diesjährige Frühlingsbibelkonferenz sollte ich Johannes Kapitel 21 predigen. Alle Prediger sollten eine zwanzigseitige Stellungnahme schreiben, die jeweilige Botschaft von M. Peter und den Bibeltext auswendig lernen. Darüber hinaus sollten sich alle Prediger etwa von der 6. Woche vor Konferenzbeginn an, jeden Abend in der Woche im Gebetshaus treffen, zusammen beten und dann von 22 bis 24 Uhr laut üben. Meine Predigt sollte ich schon vorher einmal beim Sonntagsgottesdienst weitergeben. In jener Woche schrieb ich etwa 12 Seiten Stellungnahme und konnte die Botschaft einigermaßen auswendig. Am Samstag Abend erklärte mir M. Sarah [die Frau des Gemeindeleiters], dass ich morgen doch nicht predigen würde. Dann sagte sie, dann könne ich ja heute Abend meine Stellungnahme noch weiter schreiben und lachte dabei höhnisch. Während sie wegging fragte ich sie hinterher, was daran so lustig sei. M. Petrus, ihr Sohn, der auch dabei war, antwortete sofort: „Mama ist immer so fröhlich.“ Später kam M. Sarah nochmals zurück und hat sich für ihren Hohn entschuldigt. Das hat mich ermutigt die Stellungnahme weiterzuschreiben, bis Dienstag 16 Seiten, bis Mittwoch 18 Seiten und nach nochmaliger persönlicher Gebetsstunde mit M. Sarah und dem Hinweis, dass ich irgendwie 20 Seiten schreiben sollte, schrieb ich am Donnerstag die letzten beiden Seiten, lernte danach den Bibeltext auswendig und übte zum wiederholten Male die Botschaft. Kurz vor Mitternacht wollte ich gehen. M. Peter war vor ein paar Minuten gerade aus Leipzig wiedergekommen und saß im Wohnzimmer beim Essen. Ich sagte ihm noch Hallo und Tschüß und ging nach Hause. Ich war gerade angekommen, da klingelte das Telefon. M. Sarah sagte mir, ich sollte unbedingt noch einmal zurückkommen, ich sei 10 Minuten zu früh gegangen und sollte die Botschaft noch einmal üben. Ich sagte, es sei genug, müsse morgen wieder arbeiten, habe mich fast zwei Wochen lang jeden Abend mit der Botschaft beschäftigt und es komme auf das Herz an, und nicht auf 10 Minuten. Als sie anfing, auf ihrem Standpunkt zu beharren und auf mich einzureden, hängte ich auf. Gegen halb eins klingelte noch einmal das Telefon. M. Sarah sagte: „Ich sage dir klar, mit dieser Haltung, mit deiner Eigenwilligkeit und deinem Individualismus zerstörst du das heilige Gebetsgefäß und kannst nicht als Prediger des Wortes Gottes gebraucht werden.“
Einmal sagte er bei den Bekanntmachungen am Ende einer Versammlung wortwörtlich: „Ich bin Gott.“ Er sagte nicht, dass er wie Gott sei, oder dass er Gottes Knecht oder Gottes Stellvertreter sei, sondern er sagte, er sei Gott. Das war kein Versprecher und auch nicht auf seine mangelnden Deutschkenntnisse zurückzuführen. Denn nach dieser Behauptung machte er bewusst eine kleine Denkpause, um uns danach vor die Entscheidung zu stellen, dies entweder anzunehmen oder aber „jetzt zur offenen Tür hinaus zu gehen“. Niemand sagte damals ein Wort, alle schwiegen und sahen starr vor sich hin, auch ich. In meinem Herzen war ich schockiert und beschämt zugleich, in einer Gemeinde zu sein, wo sich der Leiter so dermaßen aufspielt. Mir kamen Apostel Paulus’ Worte in den Sinn: „Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße ...“ und „Das ist gewisslich wahr und ein „Wort, des Glaubens wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, die Sünder selig zu machen, unter denen ich der erste bin.“
M. Peter greift auch schon einmal zu einem Holzknüppel, um damit ihm ungehorsame Mitarbeiter zu schlagen bzw. zur Buße zu führen. Das Negative daran ist nicht, dass er jemanden schlägt, als Zeichen seiner autoritären Erziehung (hier lenkte er immer gern ab und verweist auf die Humanisten, die ihren Kindern zu viel menschliche Liebe geben und sie verwöhnen und verderben – was ja auch richtig ist, was aber nicht sein Verhalten rechtfertigt, dass er in seiner Position selbstgefällig ist und seine Macht und Autorität gewissermaßen genießt. Dieses Herzensmotiv konnte ich dadurch erkennen, als er bereits zu Beginn einer Stellungnahmestunde einiger Hirten demonstrativ seinen Knüppel auf den Tisch legte, also ohne einen ersichtlichen Grund, allein zur Einschüchterung und Machtdemonstration. Auch sein lächelnder Gesichtsausdruck dabei offenbarten mir, dass es ihm nicht um den Ernst der Sache ging, sondern dass er hier einfach nur mit seiner Macht und Autorität spielte). Als ich früher noch an der Frühstücksgemeinschaft teilgenommen hatte, kam es hin und wieder vor, dass ein Mitarbeiter von M. Peter hart getadelt wurde, worauf hin derjenige z.B. mehrmals auf den nahgelegenen Kreuzberg laufen musste. Sobald der Betreffende aufgestanden und zur Tür hinausgegangen war, wurde nicht selten über ihn gelacht. Anders gesagt relativierte M. Peter dadurch alle Ernsthaftigkeit, die er soeben noch gezeigt hatte. Für mich war das keine ernsthafte Herzensanteilnahme an den Gebetsanliegen anderer mehr, sondern grenzte an Spielerei und Überheblichkeit.
Gemäß der Orientierung von M. Peter ist es ein großes Privileg, wenn man ihm dienen darf. Außerdem sei es für uns ein gutes und grundlegendes Training, ihm zu dienen, damit wir zu großen Dienern Gottes heranwachsen können. Seine hingebende und schmerztragende geistliche Dienerschaft für uns (wie es in den Stellungnahmen der Mitarbeiter immer betont wird) besteht gerade darin, uns zu helfen, uns selbst zu verleugnen und die Liebesbeziehung zu dem Knecht Gottes zu entwickeln, d.h., ihm zu dienen. In diesem Sinne lässt er sich täglich das Gebetshaus, seine Wohnung, putzen, lässt sich Tag für Tag eine andere „Hausgemeinde“ [UBF-Ausdruck für eine Familie von Mitarbeitern] auf deren eigene Kosten für seine Familie und andere das Essen kochen, lässt sich nach dem Essen auch gerne von den Mitarbeiterinnen massieren und lässt sich von anderen hierhin und dorthin chauffieren. Eine Zeitlang war ich für das Frühstück zuständig. Als ihm das Essen einmal nicht geschmeckt hatte, weil wohl das Brot etwas trocken war, jammerte er und wurde zornig. Ich sagte nur, dass man Gott allezeit danken soll. Danach wurde ich von ihm in mit scharfen Worten über meine Sünden der Undankbarkeit und Selbstgerechtigkeit aufgeklärt, ab sofort von der Frühstücksgemeinschaft ausgeschlossen und zum geistlichen Problemfall degradiert. M. Peter und M. Stephanus [sein engster Mitarbeiter] gehen auch gern in die Sauna. Indirekt erfuhr ich dies durch H. Elke [meine Frau], da sie M. Stephanus als Geburtstagsgeschenk ein Badetuch für die Sauna gekauft hatte. Von einem anderen Mitarbeiter erfuhr ich, dass auch Mitarbeiterinnen schon daran teilgenommen haben.
Dass die sogenannte Herzlichkeit auch schon mal in Anstandslosigkeit übergeht, zeigt folgendes Beispiel: H. Elke war mit Rebekka schon im fortgeschrittenen Stadium schwanger. Vor der Garderobe in unserem Zentrum kommt M. Stephanus und umgreift H. Elke von hinten und streichelt ihren Bauch, dabei dankte er Gott für das neue Leben in ihr (oder so ähnlich, an den genauen Wortlaut kann ich mich nicht mehr erinnern). H. Elke war natürlich entsetzt, versuchte das aber zu unterdrücken. Erst abends als wir zu Hause waren, sprach sie mich darauf an und fragte mich unter anderem, ob ich mir vorstellen könnte, so etwas beispielsweise bei einer Missionarin zu tun.
„Um den Gästen zu dienen“, unternahm M. Peter allein in einem Jahr zehnmal eine „Jüngerschaftsfahrt“ bzw. „Missionsreise“ in die Alpen. Als einige Mitarbeiter über unsere Missionsreisen und Jüngerschaftsfahrten in ihren Weltmissionsbriefen (jeden Montagabend) geschrieben hatten, wurde es uns eines Tages von M. Peter verboten, über solche Reisen zu schreiben. Im April dieses Jahres war eine Jüngerschaftsfahrt nach Spanien geplant. Als die Zeit für die Vorbereitungen zu knapp wurde, fiel diese Fahrt ins Wasser. M. Peter kommentierte dies nach dem Sonntagsgottesdienst kurz mit: „Ich habe über meinen Urlaubsgeist Buße getan.“
Die meisten Hausgemeinden sind hoch verschuldet. Für den Erwerb der Häuser in der Pfarrer-Martini-Straße wurden wir aufgefordert „freiwillig“ fünfstellige Beträge zu opfern. Die Hausgemeinde von H. Peter P. opferte beispielsweise 70.000 DM mit Hilfe einer Kreditbürgschaft seines Vaters (M. Peter machte das bei einer Versammlung als ein Vorbild lobend bekannt), andere Hirtenhausgemeinden opferten meistens 50.000 DM. Alle hatten Schwierigkeiten, Kredite zu bekommen. H. Elke und ich opferten 20.000 DM. Damals war ich arbeitslos und damit für jede Bank kreditunwürdig. [Joachim berichtet hier, dass er sogar dazu gebracht worden sei, bestimmte gesetzeswidrige Dinge „durch den Glauben“ zu tun, um so schnell wie möglich Geld für UBF Bonn aufzutreiben. Zu seinem Schutz wurde dieser Abschnitt hier weggelassen.]
Dankopfer werden offiziell immer freiwillig gegeben. Aber tatsächlich werden sie immer von „oben“ angeordnet und auch bestimmt. Mehrmals sagte mir M. Peter wie hoch mein monatliches Dankopfer für die Weltmission zu sein hat. Wenn das Dankopfer nicht in der gewünschten Höhe ausfällt, bekommt man Druck von den M. Peter nahestehenden Mitarbeitern. Als ich während meiner Studienzeit einmal beim Sonntagsgottesdienst ein für meine damaligen Verhältnisse etwas größeres Dankopfer (mit Begründung für die Vergebungsgnade Gottes auf beiliegendem Zettel) brachte, wurde ich am nächsten Tag von M. Sarah ausgefragt, warum ich dieses Dankopfer gebracht hätte, ob es noch einen besonderen Anlass gegeben hätte usw.
Die monatliche Weltmissionsopfergabe sollte auf gegenseitigem Vertrauen beruhen. Ich fand das in Ordnung. Aber alsbald wurde mir ein Vordruck zur Unterschrift vorgelegt, mit etwa folgendem Wortlaut: „Hiermit verpflichte ich mich monatlich für DM ... ein Dankopfer zu bringen.“ Als ich das ablehnte mit der Begründung, dass dies gerade Misstrauen mir gegenüber zum Ausdruck bringt, wurde ich wieder und wieder bedrängt zu unterschreiben, mit der Begründung, dass das ganz normal sei. In den anfänglichen Jahren hörten wir noch ein Art Rechenschaftsbericht am Ende des Jahres, aber schon bald nicht mehr.
Als wir für den bevorstehenden Sommers einige Gäste erwarteten, sollten wir bereits im Dezember des Jahres davor von unserem Weihnachtsgeld ein Dankopfer bringen. Als dann im Sommer die Gäste kamen, sollten wir ein Dankopfer bringen. Als ich darauf hinwies, dass man schon im Dezember letzten Jahres dafür geopfert habe, kam nur die Antwort: „Das Opfer sei anderweitig ausgegeben worden,“ – wie, ist mir bis jetzt nicht bekannt geworden.
Bei verschiedenen Ereignissen, wie z.B. der Geburt eines Kindes, dem Abschluss des Studiums, der Aufnahme einer Arbeit wird man zu besonderen Dankopfern aufgefordert. Beispiele für solche Dankopfer sind in jüngster Zeit der neue Klavierflügel von H. Xenofon, das neue Auto für M. Peter bzw. M. Sarah. Einige Mitarbeiter hätten beispielsweise ein Auto nötig, wegen der Kinder oder wegen der Fahrtstrecke zur Arbeit. H. Peter P. arbeitet 50 km von Bonn entfernt, sein Auto ging eines Tages kaputt. Die Zugverbindung zur Arbeit ist schlecht, und er benötigt mehrere Stunden für die Hin- und Rückfahrt. Er kann sich kein Auto leisten, weil er hoch verschuldet ist. Einige Mitarbeiter hatten immer wieder Schwierigkeiten, ihre Miete zu bezahlen, bekamen Ärger mit dem Vermieter, weil sie Monate im Rückstand waren. Aus der Sicht von M. Peter ist dies für die Mitarbeiter Gottes Training, von den Bedingungen unabhängig zu werden. Darüber hinaus ist es den Mitarbeitern verboten worden, sich gegenseitig in materieller Hinsicht auszuhelfen oder etwas zu verleihen. Es soll alles zentral und kontrolliert laufen.
Alles gehört uns gemeinsam. Aber allein M. Peter benutzt alles wie er will. Als mein Opa gestorben war, wollte ich zur Beerdigung fahren. Ich fragte M. Peter vorher, ob ich irgendeines unserer Autos nehmen könnte. Er sagte zu. Als ich zu ihm kam, diskutierten wir eine Stunde darüber, dass H. Elke nicht mitfahren sollte, weil sie geistlich unklar sei. Nach langem Hin und Her akzeptierte ich das. Nachdem ich H. Elke Bescheid gesagt hatte, dass sie hier bleiben sollte, sagte M. Peter zu mir, dass ich auch bleiben sollte. Nach einer weiteren Stunde Hin und Her sagte er mir, dass alle Autos gebraucht würden (was, wie sich später herausfand, gelogen war). Schließlich brach ich das Gespräch ab und nahm mir in letzter Minute einen Mietwagen, um noch rechtzeitig anzukommen. Im krassen Gegensatz dazu wurde später als der Vater von M. Sarah (oder M. Abraham?, ich weiß nicht mehr genau) einmal schwer krank war, ein Sonderopfer für alle angeordnet, um die Flugkosten nach Korea bezahlen zu können.
Über mein Eheleben:
Montagsmorgen ist Leiterversammlung, daran nehmen alle Teil. Paul [mein Sohn], bleibt bis gegen 11 Uhr, manchmal auch später, allein zu Hause, dann wird er gefüttert. H. Elke [meine Frau] geht danach ins Gebetshaus um mitzuhelfen, dort das Mittagessen vorzubereiten, danach kauft sie ein und kocht für die Jugendlichen das Abendessen im „Weltmissions-Haus“. Oft wird es 17 Uhr, bis sie nach Hause kommt, um Paul ein weiteres Mal zu füttern. Sie muss dann bald losfahren, weil bereits um 18 Uhr die Gruppenversammlung im Zentrum stattfindet. Danach schreiben wir Weltmissionsbriefe. Wenn sie nach Hause kommt, gegen 22 Uhr, wird Paul das dritte Mal gefüttert. Sie ist dann oft so müde, dass sie, wenn sie sich irgendwo hinsetzt, einfach einschläft. Schließlich muss sie meistens bis weit nach Mitternacht die Wohnung aufräumen, weil am anderen Morgen in unserer Wohnung die Frühstücksgemeinschaft der leitenden Mitarbeiter stattfindet. H. Elke nimmt von Dienstag bis Freitags, letztens auch einige Male am Samstag an der Frühstücksgemeinschaft teil. Ich frühstücke im Zentrum mit M. Sarah und einigen anderen Mitarbeitern. Am Dienstag und Freitag geht H. Elke halbtags arbeiten, weil wir mit meinem Gehalt wegen der Opfer und Schuldenrückzahlungen nicht auskommen. Meisten kommt sie um 9:30 Uhr von der Frühstücksgemeinschaft zurück. Danach wird Paul gefüttert und H. Elke geht dann anschließend zur Arbeit bis ca. 14:30 Uhr. Paul bleibt allein zu Hause. Mit H. Elke frühstücke ich wenn überhaupt am Samstag oder Sonntag, meistens backt sie aber am Samstagvormittag schon den Kuchen für den Sonntagsgottesdienst. Abends gehe ich meistens direkt von der Arbeit zum Schaf-Fang und danach ins Zentrum. Abendbrotgemeinschaft in der Familie findet selten statt. H. Elke bringt mir oft etwas zum Essen mit ins Zentrum.
In einigen Familien leben die Ehepartner zur Zeit getrennt (H. Fels, H. Andreas, M. Isaac), einige schon über Jahre hinweg. Das ist M. Peters Trainingsmethode, um den geistlich unklaren Mitarbeiter zur Buße zu führen. Als ich ein paar Mal beim „Täglich-Brot“ zu spät kam, machte mir H. Elke (über M. Peter) auch den Vorschlag, ob ich nicht ausziehen und mir eine eigene Wohnung nehmen sollte.
Quelle:https://web.archive.org/web/20071012125921/http://www.ubf-info.de/int/bonn/joachimd200105.htm
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