Am 14. April 2001 kam Andreas P., ein langjähriges Mitglied von UBF Bonn, verheiratet mit damals 5 Kindern, mit seiner UBF-Gemeinde in erhebliche Schwierigkeiten. Peter Chang, der Leiter von UBF Bonn und Andreas’ eigene Frau, die eine loyale Anhängerin des Leiters war, versuchten ihn zu „trainieren“, indem sie ihm seine Scheckkarte und die Schlüssel zu seiner eigenen Wohnung abnahmen. Er flüchtete nach UBF Dortmund ins „Exil“, wo er seine Probleme erklärte. Der Leiter von UBF Dortmund bat ihn, seine Erfahrungen und Probleme in einem Zeugnis aufzuschreiben. So setzte sich Andreas an jenem Osterwochenende hin, versuchte seine Gedanken zu sammeln und schrieb in diesem Zeugnis auf, was er hinsichtlich der Probleme von UBF Bonn auf dem Herzen hatte, unbeeinflusst von der Meinung von anderen. Tatsächlich wusste Andreas zu der Zeit nicht einmal, dass es in UBF eine „Reformbewegung“ gab, und auch nicht, dass eine Missionarin, die früher Mitglied von UBF Bonn war, bereits im Jahr zuvor einen ganz ähnlichen Beschwerdebrief geschrieben hatte.
„Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen.“ (Johannes 8,31.32)
Lieber heiliger Vater, ich danke Dir, dass Du Jesus Christus, Deinen einzigen Sohn, in diese Welt gesandt hast, dass Jesus für unsere Sünden am Kreuz gestorben ist und dass er am dritten Tage auferstanden ist von den Toten. Vater, ich danke Dir, dass Du mich hierhin nach Dortmund geführt hast, um die Freiheit aus dem Evangelium zu erkennen. Schenke mir in dieser Stunde Deinen Heiligen Geist, dass ich nicht von meinem Gefühl oder Stolz geleitet, sondern aufgrund der Wahrheit über mein bisheriges Leben und über meine Erfahrung in Bonn nachdenke und Zeugnis darüber ablege!
Im Juli 1985 lud mich M. Maria Park in der Mensa zu einem Bibelabend bei UBF Bonn ein. Sie sagte, dass ein Jurist etwas über die Bibel vortragen würde. Der „Jurist“ war H. Werner K., der damals im ersten Semester Jura studierte und sein Glaubenszeugnis ablegte, dass er früher ein drogenabhängiger Hippie war, dass er aber glaubte, dass Jesus ihm alle seine Sünden vergeben und ihm das ewige Leben geschenkt hat. Dieses Glaubenszeugnis beeindruckte mich so sehr, dass ich das Bibelstudium mit M. Maria Park begann. Damals litt ich sehr unter meiner Sünde, insbesondere unter meiner unkontrollierten Begierde, derentwegen ich den ganzen Tag niemals das tat, was ich tun sollte, sondern nur das, was mir gerade in den Sinn kam. Ich war dadurch in meinem Studium gescheitert und erwartete die Strafe Gottes für meine Sünde. Aber durch das Bibelstudium, insbesondere aber durch die Botschaft und die anschließende Bekanntmachung von M. Dr. Peter Chang, durfte ich Jesu Wort aus Mt 9,2: „Sei getrost, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!“ aufnehmen. Ich war über die Gnade der Sündenvergebung begeistert und bezeugte dieses Wort vor meinen Kommilitonen, Eltern, Geschwistern und auch vor meinen Professoren. M. Dr. Peter Chang kümmerte sich um mich in allen Dingen wie ein Vater, indem er mir zeigte, wie man überhaupt studieren kann. Er half mir, an Gottes Wort aus Mt 6,33 zu glaubten und durch diesen Glauben mein Studium wieder aufzunehmen und es durch die Gnade Gottes sogar mit Note 1 abzuschließen. Ohne die Hilfe von M. Dr. Peter Chang wäre dies niemals möglich gewesen.
Wegen dieser Tatsache war ich auch bereit, über einige Dinge, die mir gar nicht so biblisch erschienen, hinwegzusehen und M. Dr. Peter Chang bedingungslos zu gehorchen, indem ich der Meinung war, dadurch Gott zu gehorchen. Ich möchte mich hier nur an einige Dinge erinnern, die mir damals (ca. 1986) auffielen, die ich aber im Nachhinein verdrängte.
Als ich mit M. Stephanus Park einen Teppich im Zentrum verlegen sollten, gab uns M. Peter die Orientierung, den Teppich einmal längs auszurollen und dann abzuschneiden. Wenn wir das Reststück in der Mitte durchschneiden würden, müsste es auch für die Seite des Raumes reichen. Zu meiner Überraschung passte das Reststück aber ganz genau. M. Stephanus Park aber reagierte entsetzt und befahl mir, dass Reststück durchzuschneiden. Ich konnte es nicht verstehen, aber er sagte, dass dies der Wille Gottes wäre. Als ich immer noch nicht verstand, erklärte er, dass der Knecht Gottes, M. Peter, dies gesagt hätte, und dass M. Peter für ihn Gott wäre. Unter Protest musste ich den Teppich durch den „Gehorsam des Glaubens“ zerschneiden.
Mehrere Male war ich dabei, als M. Peter M. Stephanus oder H. Werner mit einem Holzstock auf die ausgestreckten Finger bzw. mit einem Baseballschläger auf die Beine schlug. Ich interpretierte dies so, dass sie dadurch das Leiden Jesu kennen lernen könnten und war bereit, selbst mit dem Stock geschlagen zu werden. M Peter praktiziert dieses Schlagen mit dem Stock bis heute. Er ist auch dazu übergegangen „Kopfnüsse“ zu verteilen, bzw. Mitarbeitern anzuweisen, andere zu schlagen, um auf diese Weise ihren Gehorsam und ihre geistliche Gesinnung zu prüfen. Wer nicht bereit war, andere auf M. Peters Befehl hin zu schlagen, wie ich, wurde als ungläubiger Humanist abgestempelt.
Insgesamt war es aber in den ersten Jahren (bis ca. 1993) so, dass M. Peter zwar ein sehr strenges Regime führte, dass ich aber wegen seines Erfolges stolz darauf war und überzeugt davon, in M. Dr. Peter Chang einen ganz besonderen Leiter gefunden zu haben, der alle anderen Leiter in der UBF weit übertraf und selbst allerhöchstens von M. Dr. Samuel Lee übertroffen wurde. Ich arbeitete gewissermaßen als „rechte Hand“ von M. Peter.
Im Jahr 1993 verließ ein Hirtenehepaar, H. Yaoyu und H. Qiuhuai, das zuvor nach Siegen ausgesandt war, die UBF. M. Peter fuhr mit einigen Hirten zu ihnen, um mit ihnen zu sprechen. Mich nahm er nicht mit, obwohl ich H. Yaoyus Hirte war, angeblich, weil sein Weggang meine Schuld gewesen war, und ich musste später mehrfach darüber „Buße“ tun, obwohl nie erfahren habe, was genau geschehen war. Später schrieb er in einem Brief, dass er wahre Christen getroffen hatte. Ich habe danach nichts mehr von ihnen gehört. Sein Weggang war aber der Auslöser, über die UBF in Bonn tiefer nachzudenken. Damals weidete ich noch einige andere Studenten. Einer von ihnen sagte nach unserer Konferenz: „Ich wundere mich, dass die Mitarbeiter und Hirten in Köln und in anderen Zentren immer Freude ausstrahlen, während ihr in Bonn höchstens dann lacht, wenn M. Peter einen Witz oder jemand einen Fehler macht.“
Anfang der neunziger Jahre entschied sich M. Peter seinen Doktortitel zu opfern und von nun an als Vollzeithirte zu leben. Vorher musste jeder Mitarbeiter schriftlich mitteilen, mit welchem Betrag er M. Peter monatlich unterstützen würde. Zusätzlich zu diesem monatlichen Einkommen müssen bestimmte Mitarbeiter ihm große Summen bzw. Geschenke als „Dankopfer“ geben, z.B. nach der Geburt eines Kindes oder vor der Hochzeit. Er sagt, dass wenn man den Menschen nicht praktisch dankt, man Gott auch nicht dankt. Die Höhe des Dankopfers legt er dabei oft selbst fest.
Z.B. forderte er H. Warmherz (Stefan) E. während der Bekanntmachungen auf, ihm als Dankopfer für die neue Arbeitsstelle einen neuen PKW für ca. 45.000 DM zu kaufen. Vor ihm musste H. Jochen S. die Autos für M. Peter bereitstellen, indem M. Peter offiziell behauptete, gar kein Auto zu besitzen.
Durch die Opferbereitschaft der Mitarbeiter führt M. Peter ein ziemlich luxuriöses Leben, indem er nur das beste Essen isst. Brot, das einen Tag alt ist oder einfache Speise rührt er gar nicht an und beschimpft die Mitarbeiter, die ihm solches vorsetzen als geizig. Er investiert auch sehr viel Geld und Arbeitskraft der Mitarbeiter in den Ausbau seines Hauses und seines Gartens.
Um die drei Häuser zu finanzieren, mussten alle Mitarbeiter hohe Kredite (bis 50.000 DM), die teilweise ihre finanzielle Leistungsfähigkeit weit überstiegen aufnehmen. H. Xenofon G. musste einen Flügel für 26.000 DM kaufen. Dabei betonte M. Peter immer wieder, dass wir diese Opfergaben freiwillig geben sollten. Wer sie aber nicht gab, wurde so lange gedrängt und bei den Versammlungen als ungläubig bezeichnet, bis er irgendwie den Betrag brachte.
Am Ende dieses Jahres erfuhr ich über H. Andrea [meine Frau], dass M. Peter uns und zwei weitere Hausgemeinden [mit „Hausgemeinden“ sind in UBF Ehepaare oder Familien gemeint] bestimmt hat, ein Dankopfer von jeweils 10.000 DM für die Renovierung des Zentrums zu geben. Um dieses Geld aufzubringen, konnte ich meinen Kindern keinen Saft mehr kaufen und wir hatten jeweils zwei Wochen vor dem nächsten Gehalt kein Geld mehr, indem wir nur noch das billigste Essen aßen. Wie M. Peter das Geld gebraucht hat, darüber haben wir keine Kontrolle und auch keinen Einfluss. Er kauft sich sehr viele Dinge, wo er sie, nachdem er sie gekauft hat, oft nicht einmal auspackt und keinerlei Interesse mehr daran hat. Jedenfalls heißt in der UBF Bonn Gott zu danken eine Dankopfergabe zu geben, über die M. Peter uneingeschränkt verfügen kann.
Leben aus dem Gesetz: M. Peter betont immer wieder, dass wir unser Leben in der Gnade führen sollen. Tatsächlich wird das Leben in Bonn aber von einem engen Programm und verschiedenen Strafen bei Nichtbefolgung bestimmt.
Der Sonntagsgottesdienst geht einschließlich Mitarbeiterversammlung von 14:30 Uhr bis ca. 20 Uhr. Während der Mitarbeiterversammlung gibt es verschiedene Bekanntmachungen, auch Missionsberichte u.ä. Danach bringen wir die Kinder nach Hause und können um ca. 21 Uhr bis 22 Uhr anfangen, die Stellungnahme [in UBF auch „Sogam“ genannt] über die Sonntagsbotschaft zu schreiben, die wir bis spätestens halb sieben am nächsten Morgen abgeben müssen. Um halb sieben haben wir „Leiterversammlung.“ Da jeder entweder Gruppenleiter (3-6 Personen/Gruppe), Kreisleiter (2 Personen/Kreis) oder Hausgemeindeleiter ist, müssen alle daran teilnehmen. Auf diese Weise ist jeder Leiter und keiner. Die Mitarbeiter, die nicht rechtzeitig fertiggeworden sind oder zu spät kommen, müssen mit erhobenen Armen, teilweise auch, indem sie einen Stuhl oder Bücher tragen, hinten stehen bleiben. Wenn jemand seine Stellungnahme „gnädig“ geschrieben hat dann kommentiert M. Peter dies weiter nicht. Eine „gnädige“ Stellungnahme sollte enthalten:
- Lob für den Knecht Gottes [M. Dr. Peter Chang], seine Hingabe, sein Hirtenherz und seinen harten geistlichen Kampf;
- Über die Sünde „Buße“ tun, die M. Peter bei den Bekanntmachungen erwähnt hat (als am letzen Sonntag, dem 8.4.2001, M. Peter sagte, dass Jesus keine Schneckenmentalität hatte, taten die meisten über ihre Schneckenmentalität „Buße“);
- Eine Entscheidungen treffen, wie z.B. jeden Morgen um 5 Uhr im Zentrum zu sein oder jede Woche 12 Schafe zu weiden.
Auf diese Weise gibt es kein geistliches Wachstum der Mitarbeiter, da sie jede Woche über die gleiche Sünde, bzw. über die Sünde, die gerade in der Botschaft behandelt wird, „Buße“ tun, so dass man die Stellungnahme auch gegen alte Stellungnahmen von vor einem oder zwei Jahren austauschen könnte. [Ein anderes früheres Mitglied berichtet, dass ihm in diesem Sinne sogar empfohlen worden sei, seine Stellungnahmen abzuheften, damit er sie für spätere Zeitpunkte gleich parat habe.]
Wer keine „gnädige“ Stellungnahmen geschrieben hat muss damit rechnen, von M. Peter beschimpft und als Teufelskind bezeichnet zu werden. Damit ist die Sündenvergebung [aus Gnade nach Eph 1:7] keine Tatsache, sondern die Errettung hängt vom jeweiligen „Glaubenskampf“ und der Stellungnahme ab. Die Stellung als ein „Kind Gottes“ kann man dadurch wiedererlangen, dass man eine persönliche Stellungnahme schreibt, aus der für M. Peter hervorgeht, dass man die Botschaft angenommen hat.
Eine besondere Form des Trainings ist auch die Trennung der Familien, die damit begründet wird, dass der betreffende Mitarbeiter über seine Sünde Buße tun oder ein bestimmtes Ziel wie z.B. die Deutschprüfung erreichen soll. Dabei ist es M. Peter, der bestimmt, ob und wie lange ein Mitarbeiter im Zentrum wohnen soll. Als ich aus Ärger darüber, dass ich kein Recht hatte, meine eigenen Meinung zu äußern (ob ich dabei recht habe soll hier nicht das Thema sein; in diesem Fall war M. Peter im Recht), eine Konferenz vorzeitig verließ, entschied M. Peter, dass ich um Buße über mein falsches Lebensziel zu tun zunächst für zwei Wochen von H. Andrea [meiner Frau] getrennt leben sollte. Als ich dann zu H. Andrea sagte, dass sie kein Gott-zentriertes, sondern ein M. Peter-zentriertes Leben führen würde, verlängerte sie die Zeit der Trennung auf ein Jahr. Obwohl ich M. Peter mehrfach gebeten habe, H. Andrea einmal wegen dieses Anliegens anzusprechen, weil sie auf ihn gehört hätte, war er nicht bereit, sondern hieß ihre Entscheidung gut und unterstützte sie darin. H. Joachim D. sollte einmal, um Buße zu tun, für zwei Jahre im Zentrum wohnen, und H. Werner K. sollte, um seinen Glauben zu prüfen, unmittelbar nach seiner Hochzeit für ein Jahr allein nach Moskau ausgesandt werden. Unter anderem aus diesem Grund verließ er unsere Gemeinde.
Als nach der MSU-Sommerbibelkonferenz 1999 die Zimmeraufteilung für das deutsche Missionsreiseteam so aussah, dass verheiratete Mitarbeiter zusammen auf einem Zimmer wohnen sollten, änderte M. Peter die Zimmeraufteilung unverzüglich, so dass immer zwei Hirten bzw. Hirtinnen in einem Zimmer wohnten und nur er allein mit M. Sarah [seiner Frau] in einem Zimmer wohnte.
M. Peter benutzt die Familien in vieler Hinsicht dazu, die Mitarbeiter zu kontrollieren. Nachdem er einige negative Erfahrungen mit rein deutschen Familien gemacht hat (ein Teil der Hausgemeinde wurde „schwierig“) stellt er aus diesem Grund nur noch gemischte Hausgemeinden auf. Wenn dann ein Hirte z.B. nicht gehorchen wollte, drohte er vor der gesamten Gemeinde offen damit, dass er seine Mitarbeiterin jederzeit wieder nach Korea zurückschicken könnte. Bei der Heirat muss das Ehepaar auch zusagen, dass sie bereit sind, wie Priska und Aquila ihren Hals für den Knecht Gottes M. Peter hinzuhalten [Römer 16,4].
Lüge als erlaubtes Mittel: Ein weiteres Problem ist, dass die Lüge gegenüber der Welt mit Jesu Wort gerechtfertigt wird, dass wir klug wie die Schlangen sein sollen. Anfangs hatte H. Michael C. große Gewissenskonflikte, ob er sich für die Teilnahme an einer Konferenz von Anfang an, krankschreiben lassen sollte oder nicht. Heute ist dies für ihn, wie für die meisten anderen überhaupt kein Problem. Als H. Josef mit zur „Jüngerschaftsfahrt“ zum Nordkap fahren sollte, aber keinen Urlaub bekam, erfand er kurzerhand eine kranke Schwester in Norwegen, die unbedingt seine Hilfe brauchte, was als eine Tat des Glaubens gewürdigt wurde.
In gleicher Weise wird auch die Zahl der Bibelstudien künstlich aufgebläht. Früher führten wir Gruppenbibelstudium, aber mit dem Ziel die Anzahl der Bibelstudien irgendwie zu erhöhen führen die Mitarbeiter untereinander Bibelstudium. Außerdem wird jeder „Bibelkampf“, d.h. jedes Gespräch mit einem Schaf, bei dem ein Wort weitergeben wird, dazugerechnet. Auf diese Weise werden aus 9 echten Zweierbibelstudien im Zentrum über 200, die nach Chicago gemeldet werden.
Die „Universität-Bibel-Freudschaft e.V.“ in Bonn ist ein eingetragener Verein. Als Verein müssen wir Berichte über Versammlungen und Vorstandssitzungen schreiben. Keine der Sitzungen hat jemals stattgefunden, alle Berichte waren frei erfunden, mit der Rechtfertigung, dass dies eine gängige Praxis bei allen Vereinen sei.
Glaubensprüfung: Wie Gott in Genesis den Glauben von Abraham prüfte, so prüft auch M. Peter ständig den Glauben der Mitarbeiter, d.h. er prüft insbesondere ihren absoluten Gehorsam des Glaubens. Wer durch eine „Glaubensprüfung“ durchfällt, wird von der ganzen Gemeinde bloßgestellt. Solche Glaubensprüfungen können sein: hohe Opfergaben geben oder seine Arbeitsstelle nach der Orientierung von M. Peter kündigen. Wenn M. Peter dann zum Beispiel jemanden auffordert, einen hohen Betrag zu spenden, denkt er nicht darüber nach, ob M. Peter das Recht hätte, solches von ihm zu fordern, sondern beschäftigt sich nur damit, irgendwie den „Sieg des Glaubens“ zu erlangen und das Geforderte zu bringen. Im Jahr 1993 forderte mich M. Peter auf, meine Arbeitsstelle an der Klinik zu kündigen, um als Missionar nach Moskau ausgesandt zu werden. Durch den Glauben und in Dankbarkeit, dass Gott mein Gebet, als Missionar ausgesandt zu werden, erhört hatte, kündigte ich meine Arbeitsstelle. Es war nur eine Prüfung, ob ich bereit war, „meinen Isaak zu opfern“, und ich durfte meine Kündigung zurückziehen.
Namensänderung: Um das Gebetsanliegen der Mitarbeiter zu behandeln, ändert er häufiger die Namen der Mitarbeiter. Manchmal hat er an einem Abend die Namen mehrerer Mitarbeiter geändert, weil er gerade dabei war. Jesus gab Simon auch den neuen Namen Petrus. Wir finden aber, dass Petrus auch später immer noch als Simon erwähnt wird, so dass der neue Name nur ein zusätzlicher Name ist, während er bei uns nicht mehr verwendet werden darf, außer etwa bei Hochzeiten, wenn Gäste von außerhalb kommen, die sich sonst wundern würden. Dabei sind die Namen, die M. Peter gibt, teilweise Namen die nach dem deutschen Namensrecht unzulässig sind, wie z.B. H. Danke. Weitere Namen sind H. Warmherz, H. Ehrfurcht, H. Fels. Diese Namensänderung setzt er auch gegen den Willen der betroffenen durch. Ich hieß darum ein halbes Jahr lang H. Abraham, auch wenn ich M. Peter wieder und wieder bat, meinen Namen zu ändern. Immerhin hat meine Beharrliche „Rebellion“ gegen diesen Namen dazu geführt, dass er meinen Namen wieder geändert hat, offiziell mit der Begründung, dass mein Sohn Abraham heißt und es keine Verwechslungen geben dürfe.
Die Namen der neugeborenen Kinder bestimmt auch M. Peter allein. Einige Missionare und auch H. Andrea sind von diesem Prinzip abgewichen und wurden deshalb hart wegen ihrer Eigenmächtigkeit und ihres Ungehorsams getadelt. Ich selbst hatte kein Recht, auf die Namensgebung meiner Kinder Einfluss auszuüben.
Eigene Gesundheit und Gesundheit der Mitarbeiter: In seiner Predigt und in seinen Bekanntmachungen tadelt M. Peter immer wieder die Mitarbeiter, die wegen einer Erkältung zu Hause bleiben möchte, auch dann, wenn sie über vierzig Grad Fieber haben. Als ich im Jahr 1991 ein schwere Virusinfektion hatte, die so schwer war, dass ich wegen meines neugeborenen Sohnes nicht nach Hause kommen wollte, sollte ich im Zentrums mit M. Paulus E. zusammen eine Wand renovieren. Ich bat M. Peter eindringlich, dies nicht zu tun, weil ich M. Paulus, der auch ein neugeborenes Kind, Maria, zu Hause hatte, nicht anstecken wollte. Aber er zwang mich, mit M. Paulus zusammenzuarbeiten. Drei Tage später war die kleine Maria tot, wegen einer Entzündung erstickt. Als sie starb, war keiner ihrer Eltern zu Hause. Über die näheren Umstände ihres Todes habe ich nie etwas erfahren, mich quälten aber seitdem Schuldgefühle, weil ich zu schwach gewesen war, M. Peter den Gehorsam zu verweigern.
M. Peter sorgt durch das Programm dafür, dass alle Mitarbeiter unzureichend schlafen können, und ein Hauptthema der Stellungnahmen ist der „Schlafgeist“, unter dem die meisten Mitarbeiter leiden. Von Dienstag bis Donnerstag haben Männer und Frauen jeweils eine abendliche Gebetsstunde. Dies wurde von M. Peter vor drei Jahren begonnen, indem er sagte, dass er abends mit uns zusammen beten möchte. In den letzten drei Jahren hat M. Peter nur zweimal, und zwar lediglich als ein Beobachter, an dieser Gebetsstunde teilgenommen, indem er anschließend unser oberflächliches Gebet und unseren Schlafgeist mit schlimmen Worten tadelte. Mein Einwand, dass die Mitarbeiter vielleicht deshalb schliefen, weil sie nicht genug geschlafen hätten, lehnte er einfach ab. Insgesamt schlafen die Mitarbeiter in Bonn täglich maximal 4 bis 5 Stunden. Besonders wichtig ist die frühmorgendliche Gebetsstunde, das Tägliche Brot, an der M. Peter noch nie teilgenommen hat.
Um seine eigene Gesundheit ist M. Peter hingegen sehr besorgt. Er isst nur das allerbeste Essen, hat überall in seinem Haus verschiedene Heimsportgeräte aufgestellt, geht schwimmen und in die Sauna. Wenn er selbst krank ist oder sich krank fühlt, dann bleibt er im Bett. Wenn er wirklich einmal trotz einer Erkältung am Sonntag predigt, dann tut er es nicht, ohne seine Lebenshingabe für die Herde Gottes zu rühmen.
Nach einer „Missions“-Reise in die USA oder nach Korea, die er häufig unternimmt, beten alle Mitarbeiter dafür, dass M. Peter die Zeitumstellung rasch überwindet. Um die Zeitumstellung zu überwinden, schläft M. Peter dann viel. Von den Mitarbeitern, die mit ihm gereist waren, wird aber erwartet, dass sie ohne eine Sekunde der Umstellung sofort wieder am Programm teilnehmen. Die Missionsreise ist für M. Peter beendet, wenn er nach der Landung im Bett liegt. Für die Mitreisenden ist sie erst beendet, wenn sie einen tiefgehenden Missionsbericht geschrieben haben.
Wenn ich daran denke, was M. Peter von den Mitarbeitern verlangt, und wie er sich selbst betrachtet, dann erinnere ich mich oft an Jesu Wort aus Mt 23,4: „Sie binden schwere und unerträgliche Lasten und legen sie den Menschen auf die Schultern; aber sie selbst wollen keinen Finger dafür krümmen.“
Grundlage der Nachfolge ist nicht das Wort Gottes, sondern M. Peters Meinung: M. Peter tadelt die anderen gerne, indem er sie vor allen Mitarbeitern Hunde und Schweine und Teufelskinder und Knechte des Satans, als Dummkopf, als Gestapo-Kandidat (H. Stefan E.), als Fälle für die Landesklinik (H. Anja S., H. Oliver S.) bezeichnet, wobei er gerne neue Schimpfwörter ausprobiert. Meistens nehmen die Mitarbeiter diese Worte in ihrer Stellungnahme auf, um dann z.B. über ihre Gestapo-Mentalität Buße zu tun. Er selbst ist aber, selbst aufgrund des Wortes Gottes, nicht bereit, Buße zu tun. Wenn er nach der Botschaft zum Beispiel sagt, dass er Buße über sein mangelndes Hirtenherz tue, dann sieht dies so aus, dass nach dem Gottesdienst alle Mitarbeit für einige Stunden zum Schaffang gehen sollen, während er selbst nach Hause zum Abendessen fährt.
Dabei ist es nicht so, dass er sich als gerecht bezeichnen würde. Ja er bekennt manchmal seine Sünde spontan relativ offen. Als er während seiner Bekanntmachung über ein Fußballspiel berichtete, dass er im Fernsehen gesehen hat, sagte er zumindest, dass er ein Sünder sei, weil er Fernsehen schaut während die Mitarbeiter in der Nacht mit der Stellungnahme kämpfen. Er sprach auch drei oder viermal darüber, dass er sich unwohl fühlt, wenn die Mitarbeiter ihn und seinen Glauben und seinen Glaubenskampf immer so loben, praktisch aber möchte er nicht darauf verzichten.
Vor allem aber ist er nicht bereit, einen Tadel von einem Mitarbeiter anzunehmen, selbst dann, wenn er mit dem Wort Gottes begründet ist. Ich habe einmal aufgrund von Gottes Wort einige Punkte bezüglich der Gemeindeleitung aufgeschrieben und wollte aufgrund dessen mit ihm sprechen. Er nahm das Blatt aus meiner Hand, ohne es eines Blickes zu würden, indem er mich tadelte: „Du willst mich lehren?“, wie die Pharisäer zu einem Blindgeborenen sprachen. Am Ende tat nicht er, sondern ich über meinen Hochmut Buße.
Kein Recht, eine eigene Entscheidung zu treffen: Obwohl die Hirten ausnahmslos erwachsen sind, hat nicht einer von ihnen das Recht eine eigene Entscheidung zu treffen, bzw. muss man damit rechnen, dass eine Entscheidung oder auch ein Versprechen, von M. Peter jederzeit wieder rückgängig gemacht werden kann. Auch was die Erziehung unserer Kinder angeht, haben wir kein Mitspracherecht. Weil Abraham [mein Sohn] am Freitag an der Tagung teilnimmt, geht er abends normalerweise um 11 Uhr ins Bett. Am nächsten Morgen muss er aber schon um 8 Uhr beim Frühstück im Gebetshaus sein. Auch unter der Woche kommt er, weil er z. B. am Mittwoch abend seine Stellungnahme vortragen muss, erst spät ist ins Bett, muss aber um spätestens halb sieben zur Schule aufstehen. Er ist gerade 9 Jahre alt, und braucht eigentlich mehr Schlaf. Ich sehe, dass er wegen seiner Müdigkeit extrem reizbar ist. Aber H. Andrea betrachtet dies als seine Sünde, und ich habe kein Recht, mehr Schlaf für meinen Sohn zu fordern.
Einige Beispiele, in denen M. Peter meine Entscheidung rückgängig machte. Als ich im Jahr 1986 ins Zentrums (dem jetzigen Haus von M. Peter) einzog, brachte ich meine Stereoanlage mit, die ich in den Keller stellte, weil sie für mich bis dahin wie ein Götze war, und ich all mein Geld insbesondere in die Lautsprecher investierte. Als H. Andreas O. aus Köln zu Besuch kam und mir sagte, dass sie für das Kölner Zentrum noch einige gute Lautsprecher suchten, schlug ich ihm vor, meine zu nehmen, und wir packten sie ins Auto, und er brachte sie nach Köln. Als M. Peter davon erfuhr, war er außer sich. Er behauptete, dass die Lautsprecher, da ich sie zum Zentrum gebracht hatte, sein Privateigentum seien, und ich musste sie von Köln zurückholen.
Im Sommer 1986, nach der Sommerkonferenz, wohnte ich noch in meiner eigenen Wohnung und machte Samstags häufiger Radtouren. Als ich mich entschied, das Zentrum in Köln zu besuchen, und M. Peter davon erfuhr, tadelte er mich hart und verbot es mir.
Auch Besuche bei meinen Eltern hat er mir häufig verboten, so dass ich die letzten Jahre gar nicht mehr den Versuch unternommen hatte. Zur Weihnachtskonferenz 1986 in Rehe lud ich meine Mutter ein, indem ich ihr versprach, dass ich dann auch am heiligen Abend nach Hause kommen würde. M. Peter wusste davon. Als wir uns nach der Konferenz verabschiedeten, rief mich M. Peter zu sich, und verbot mir, zu meiner Mutter zu fahren. Vor ca. 4 Jahren wurde ich mit H. Andrea zur Segnungsfeier des ersten Sohnes meines Bruder in eine freie evangelische Gemeinde in Bonn eingeladen. Nach Abstimmung mit M. Peter sagten wir zu. Als ich am Sonntag nach dem Gottesdienst losgehen wollte, wurde ich von M. Peter heftig getadelt und durfte nicht hingehen.
Zum 80sten Geburtstag meiner Oma sagte H. Andrea zu mir, dass wir sie unbedingt besuchen müssten, da sie gerne einmal ihre Urenkel sehen wollte. Später wurde ich von H. Andrea und M. Peter hart getadelt, dass ich sie besuchen wollte.
Abstimmungen: Manchmal gibt es in wichtigen Entscheidungen auch Abstimmungen, die aber nur eine reine Formsache sind. Als wir abstimmen sollten, ob wir das Gebetshaus (das Haus von M. Peter) erwerben sollten, sprach sich in der ersten Abstimmung die Mehrheit dagegen aus. Daraufhin musste jeder Mitarbeiter seine Entscheidung persönlich begründen. Dabei wurden die Stimmen gegen einen Kauf immer weniger, und die zweite Abstimmung fiel einstimmig für den Kauf aus.
Als wir abstimmen sollten, ob wir wie die Kölner Mitarbeiter für unser Zentrum einen Flügel für M. Gloria brauchten [sie begleitete den Gesang im Gottesdienst auf einem normalen Klavier], entschied sich die Mehrheit dagegen. Obwohl die meisten Mitarbeiter klare Argumente gegen einen Kauf vorbrachten und es immer klarer wurde, dass es M. Peter nur darum ging, irgendwie mit Zustimmung der Mitarbeiter einen Flügel zu kaufen, stimmten am Ende alle für den Kauf des Flügels. Er wurde dann nicht gekauft, weil M. Gloria sagte, dass sie einen Flügel auf keinen Fall bräuchte.
Kindererziehung: M. Peter kümmert sich in vieler Hinsicht sehr sorgfältig um alle Kinder der Mitarbeiter. Allerdings lernen die Kinder dadurch, ihm mehr zu gehorchen als ihren Eltern. Als ich Abraham [meinen Sohn] ermahnte, er dürfe seiner Schwester nicht auf den Kopf schlagen, sagte er nur, M. Peter habe ihm erlaubt, Elisabeth Kopfnüsse zu geben, wenn sie ihm ungehorsam sei. Wenn ich den Kindern eine Anweisung geben möchte, drohen sie manchmal damit, es „Opa Peter“ zu sagen. Elisabeth, meine älteste Tochter beschrieb die Bedeutung von M. Peter einmal mit ihren kindlichen Worten treffend: „Opa Peter ist der Bestimmer.“
Weil M. Peter sich um unsere Kinder kümmert, sollen die Eltern ihm in verschiedener Weise dankbar sein. Tatsächlich half er einigen Kindern, wie z.B. dem Sohn von M. Isaak Jeong, der im Alter von drei Jahren nicht in der Lage war, sich von sich aus zu bewegen oder zu artikulieren. Wenn man ihn irgendwo hinstellte, blieb er dort stundenlang bewegungslos stehen. Wenn man ihn dann woanders hinführte, ging er mit, um dann wieder regungslos stehen zu bleiben. Nachdem M. Peter ihn ins Gebetshaus eingeladen hatte, wo er Gemeinschaft mit anderen Kindern hatte, war seine Verhaltensstörung innerhalb weniger Wochen völlig verschwunden. In diesem Sinne kümmert sich M. Peter sehr sorgfältig um die Kinder. Allerdings muss man die Frage stellen, ob solche Störungen auch dann aufgetreten wären, wenn die Eltern Zeit gehabt hätten, sich über das Essen hinaus um ihre Kinder zu kümmern, weil das Programm, das M. Peter macht, so aussieht, dass die Eltern keine Zeit haben, sich um ihre Kinder zu kümmern. Morgens wegen des Täglichen Brotes und Abends von 17:30 Uhr bis ca. 23 Uhr sind die meisten Kinder wegen des Programms oft allein zu Haus. Nur dort, wo wegen Anzeigen der Nachbarn die Polizei mehrfach kam, durfte einer der Missionare bei den Kindern bleiben, bzw. musste die Kinder, auch wenn sie klein waren, mit zum Zentrum gebracht werden.
Stellungnahmen allein aufgrund von M. Peters Botschaft: Alle Stellungnahmen, außer die der neuen Schafe, müssen aufgrund der Botschaft von M. Peter geschrieben werden, wobei es das Ziel ist, den Kern dieser Botschaft zu finden und aufzunehmen, selbst dann, wenn dies im zugrundeliegenden Bibeltext gar nicht behandelt wird. Als ein Beispiel mag dienen die Botschaft über die Zurüstung des Volkes für den Bundesschluss am Berge Sinai. Dort heißt es in 2.Mose 19,4: „Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern gemacht habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht.“ In der Botschaft wird dann beschrieben, wie eine Adlermutter ihre Jungen trainiert, indem sie sie auf ihren Flügeln hoch empor trägt, dann fallen lässt, und im letzten Augenblick, kurz vor dem Aufschlagen, wieder auffängt. Keinem Biologen, den ich darauf ansprach, war solches bekannt, und auch unter den Hirten war klar, dass dies so nicht stimmte. Dennoch schrieben alle Mitarbeiter ihre Stellungnahme über das „Adlertraining“, indem sie sich entschieden, Gottes „Adlertraining“ durch den Knecht Gottes [M. Peter Chang] willig anzunehmen. Oft ist es auch so, dass in der Botschaft zwar Richtiges geschrieben wird, dies aber nicht aus dem Bibeltext folgt. In der Botschaft über 1. Korinther 15 wird Vers 15 zitiert: „Wir würden dann auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt hätten, er habe Christus auferweckt, den er nicht auferweckt hätte, wenn doch die Toten nicht auferstehen.“ In der Botschaft heißt es, dass dieser Vers bedeuten würde, dass wir die Allmacht Gottes verneinten, wenn wir nicht an die Auferstehung glauben. Diese Aussage ist richtig, ich konnte sie aber beim besten Willen nicht aus diesem Vers ableiten. Als ich dies beim Gruppenbibelstudium erwähnte, durfte ich fortan, seit mehreren Jahren, an keinem Gruppenbibelstudium mehr teilnehmen, und mir wurde Lernunwilligkeit und Hochmut vorgeworfen, weil ich die Interpretation von Gottes Knecht in Frage gestellt und ich den Knecht Gottes hatte lehren wollen.
Divide et impera - Teile und herrsche: Früher gab es in Bonn zwei Kreise, von denen einer H. Werner, den anderen ich „leitete“. Mit steigender Zahl der Mitarbeite aber sollte jeder die Funktion eines „geistlichen Leiters“ übernehmen, so dass Bonn nach dem Vorbild von Chicago in viele Gruppen und Kreise und Hausgemeinden eingeteilt wurde, so dass jeder in irgendeinem Sinne Leiter ist. Das Ziel sollte sein, dass jeder in der Lage sein sollte, Verantwortung für eine kleine Gruppe oder einen kleinen Bereich zu tragen. Tatsächlich aber wechselt die Zusammensetzung der Gruppen, der Kreise und ihrer Leiter ständig ab, so dass ich in diesem Jahr schon zum dritten Mal mit neuen Mitarbeitern zusammenarbeiten sollte. So wird vermieden, dass tiefere Beziehungen zwischen den Mitarbeitern entstehen. Die Beziehung innerhalb der Familien kontrolliert M. Peter dadurch, dass er insbesondere intensive Gemeinschaft mit den Mitarbeiterinnen hat, indem sie ihm die Haare schneiden oder ihn massieren müssen (H. Anja, M. Maria Jeong, M. Pauline usw.) Hingegen schränkt er die Gemeinschaft in der Familie auf ein Minimum ein. Als ich M. Peter darauf ansprach, dass ich mit H. Andrea [meiner Frau], obwohl ich in dieser Zeit zu Hause wohnte, über Wochen hinweg keine Gemeinschaft haben konnte, entgegnete er mir, ich könne ja ihre Stellungnahme hören, das sollte Gemeinschaft genug sein. Ziel ist es, dass, meistens die Mitarbeiterinnen, öffentlich bekennen, dass sie M. Peter mehr lieben als ihren Ehemann. M. Peter begründet dies darin, dass er sagt, dass Liebe zu Gott sich zuerst über die Liebe zu den Knechten Gottes ausdrückt.
Vorbereitung der Opfergabe: M. Peter drängt uns, die Sonntagsopfergabe mit Dank- und Gebetsanliegen möglichst einen Tag vorher und vor allem nicht von unserem Übrigen vorzubereiten. Dagegen ist nichts zu sagen. Nur er selbst bereitet keine Opfergabe vor, sondern M. Sarah legt ihm vor dem Gottesdienst einen Umschlag mit seiner Opfergabe hin.
Training durch endloses Wiederholen: Eine Methode, Gottes Wort „aufzunehmen“ ist das endlose Wiederholen. Manchmal fordert M. Peter die Mitarbeiter auf, ein bestimmtes Wort mehrere hundert Male zu schreien, „bis Blut von ihren Stimmbändern kommt.“ Oft müssen die Mitarbeiter ein Wort mehrere hundert Mal auf ein Blatt Papier schreiben und bei M. Peter abgeben. Vor der Abendgebetsstunde mussten wir 50 mal: „Habt Glauben an Gott!“, gemeinsam schreien. Als H. Joachim und H. Oliver sich weigerten, mitzuschreien, wurden sie immer wieder mit bösen Worte verurteilt. Zur Vorbereitung der Botschaft für Bibelschulen oder Konferenzen müssen die Hirten seit neuestem zuerst ein zwanzigseitige Stellungnahme schreiben, dann den Bibeltext und dann die Botschaft auswendig lernen. Das Auswendiglernen des Bibeltextes ist biblisch, aber das Auswendiglernen der Botschaften hat mit Beschäftigung mit dem Wort nicht mehr viel zu tun. Das Auswendiglernen geschieht so, dass die Prediger sich einen Monat vor ihrer Predigt jeden Abend von 20 Uhr bis 24 Uhr im Gebetshaus treffen und ihre Botschaft 4 Stunden lang üben müssen. Sie sollen auf diese Weise üben, das Wort Gottes aufzunehmen. Das Problem dabei ist, dass dies zwingend ist, während M. Peter sich selbst nicht annähernd so intensiv mit der Vorbereitung seiner Botschaft beschäftigt, obwohl seine Botschaft bis auf die Änderung einiger Beispiel und Redewendungen, die Grundlage der Botschaft der Prediger ist. Ziel ist es also, nicht Gottes Wort, sondern M. Peters Botschaft aufzunehmen.
In der Regel hören wir die Konferenzbotschaften an den Sonntagen vor einer Konferenz, so dass wir über alle Botschaften schon einmal Stellungnahme schreiben und mit den Stellungnahmen zur Konferenz kommen können. Die Schafe wundern sich dann immer, wie die Hirten so tiefgehende Stellungnahmen schreiben konnten. Auch auf der europäischen UBF-Sommerkonferenz 2000 hatten alle Bonner Mitarbeiter fertig ausgedruckte Stellungnahmen dabei.
Wenn eine Botschaft wieder und wieder wiederholt wird, wie z.B. Mk 6,37: „Gebt ihr ihnen zu essen“, dann fällt es zunehmend schwerer neue Bußanliegen zu finden. Dennoch wiederholt M. Peter die Botschaft so lange, bis er anhand unserer Stellungnahmen meint, dass wir die Botschaft aufgenommen hätten. Oft aber hatte ich den Eindruck, dass wir die Botschaft nur deshalb wiederholten, weil M. Peter wegen seiner Reisen oder sonstiger Angelegenheiten keine Zeit hatte, eine neue Botschaft vorzubereiten. Wenn er z.B. mit Gästen nach Italien, nach Bayern, Holland oder in die Schweiz fuhr, nahm er jedes mal sein Notebook mit, indem er uns bat, für die Vorbereitung seiner Botschaft zu beten. Ich erinnere mich nicht daran, dass er jemals nach solch einer Reise eine Botschaft am Sonntag gepredigt hätte.
Gebet vor Menschen: Das erste Mal darauf hingewiesen wurde ich von einem Schaf während der europäischen UBF-Sommerbibelkonferenz 1992. Damals fragte er mich: „Warum schauen denn M. Dr. Samuel Lee und andere Leiter während des Gebets ständig auf, gehen umher und geben Anweisungen?“ Damals meinte ich, dass eben die Beziehung der Knechte Gottes zu Gott so tief sei, dass sie anders beten könnten als wir. In der Tat aber konnte ich dieses Verhalten auch bei M. Peter häufig beobachten. Wenn wir mit allen Mitarbeitern im Kreis beten, dauert dies normalerweise ziemlich lange. In der Regel bleibt dann M. Peter nicht an seinem Platz sitzen, sondern steht auf, läuft im Zentrum umher, macht dies und das, dann kommt er zurück, um einigen Mitarbeiter, die schlafen, Kopfnüsse zu verteilen, sagt einige Male „Amen“. Wenn er meint, dass unser Gebet nicht „aufrichtig“ genug sei, lässt er das Gebet abbrechen, und die Mitarbeiter sollen noch einmal von vorne, mit „bußfertigem Herzen“, d.h. möglichst Laut und unter Tränen, beten. Danach geht er wieder hinaus. Dies kann sich auch mehrmals wiederholen, bis ihm unser „Gebetsgeist“ gefällt. Sehr oft nimmt er am gemeinsamen Gebet nur als Zuschauer und „Gutachter“ teil. Oft gleichen seine Gebete und auch die Gebete von M. Stephanus eher lauten Bekanntmachungen und Beschuldigungen der Mitarbeiter.
Demonstrationen seiner Macht: Oft steht M. Peter während der Versammlung auf, um im Zentrum auf und ab zu gehen oder sich scheinbar desinteressiert mit anderen Dingen zu beschäftigen. Das Aufstehen und Umhergehen während alle anderen sitzen wird auch von Offizieren geübt, um dadurch ihre Position zu zeigen.
Schminken beim Gottesdienst: M. Peter fordert insbesondere von den Missionarinnen, dass sie sich Dauerwellen in ihre Haare machen lassen und zum Gottesdienst auffällig geschminkt, möglichst mit einem knallroten Lippenstift und viel Make-up im Gesicht erscheinen. Obwohl auch H. Andrea dies nicht gefällt, und obwohl die Bibel sagt, dass der Schmuck der Frauen nicht äußerlich sein soll, befolgt sie dies, so dass mich einmal ein Schaf fragte, warum die Missionarinnen wie Prostituierte geschminkt seien. Sie sind es, weil M. Peter dies gefällt und weil sie ihm mehr gefallen möchten als Gott.
Die aufgeführten Punkte sind nicht vollständig und erst einmal ohne klare Ordnung aufgeschrieben. Ich bete aber dafür, dass dadurch das Wesen der UBF in Bonn aufgedeckt wird. Ich halte M. Dr. Peter Chang für einen Menschen, der vom Herzen das Werk Gottes tun und anderen Menschen helfen möchte, der aber aufgrund seiner jahrelangen Machtposition seine eigene Schwäche nicht mehr wahrnimmt und denkt, dass außer ihm niemand das Werk Gottes in Bonn und auch in Deutschland tun könnte. An dieser Entwicklung ist nicht er allein, sondern sind alle Bonner Mitarbeiter, insbesondere auch ich selbst, durch unsere Bequemlichkeit und unsere Feigheit mit schuldig geworden. Ich bete, dass Gott mir all meine Feigheit vergibt, und dass Er, angefangen von mir, UBF Bonn erneuert und auch M. Dr. Peter Chang als einen Gemeindeleiter nach Seinem Willen und gemäß Seinem Wort erneuert.
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